1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
Fünfter Zeitraum. Von 30 v. Ehr. bis 323 n. Ehr. 289
wieder her, und gab, als die Leibwache die gewohnte
Zügellosigkeit wieder beginnen wollte, dem Reiche den
Trajanus.
In gleich gutem Geiste, wie Nerva, regierten auch
dessen vier nächste Nachfolger (Trajanus, Ad ri an ns,
Anton in us Pius und Marcus Aurelius). Erst
mit Commodus begann wieder eine schlimmere Zeit für
Rom. — Jene fünf edeln Herrscher kamen alle darin
mit einander überein, daß sie in schöner Übereinstimmung
mit dem Senate nur das Beßte des römischen Staate-
zu befördern suchten. Jeder Einzelne derselben hatte
überdies seine eigenthümliche Tugend. 'Diese bessere Ge-
sinnung der römischen Herrscher, welche in Nom, wie
es jetzt war, wahrhaft wunderbar erscheint, mag wohl
zum Theil ein Erzeugniß der stoischen Philosophie gewe-
sen seyn, welche durch die Noth der Zeiten zu neuem
Ansehen im römischen Reiche gekommen war. Aber
das Christenthnm, wie sehr es auch zum Theil schon
entstellt war, hat . wohl ebenfalls zur Veredlung der
Gesinnungen in diesen Zeiten beigetragen; und mancher
bessere Mensch, der dem allgemeinen Verderben seiner
Zeit entgehen wollte, aber die neue Religion verkannte>
und weil er sie verkannte, verfolgte (auch unter den gu-
ten Kaisern fanden Christen-Verfolgungen statt), dankte
vielleicht dem mittelbaren Einflüsse des Christenthums
sein Oeßtes. —■ Die göttliche Kraft der Wahrheit wirkt
öfters still und im Verborgenen > aber mir desto ge-
waltiger.
2. M. Ul plus Traja n us (98-117).
An Trajanus hatte Nerva dem Reiche einen vor-
trefflichen Nachfolger hinterlaffen. Man nannte ih;i
„Traja n ns, der Beßte." -Er verdiente diesen Na-
men. Mehr als zwei Jahrhunderte lang pflegte man
den Kaisern zuzurufen: „Herrsche glücklich, wie Äugustus,
gut, wie Trajanus!"
Trajanus stellte die Freiheit Roms so weit wieder
der/ als sie mit der Monarchie vereinbar war: Das
Gepränge und die Ceremonieen der Majestät idälen ftiiñ
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