1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
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Alte Geschichte.
verließ zwar Geiserrch Nom wieder, aber ^Eudoxia selbst
nebst ihren zwei Töchtern ward gezwungen, dem Vanda-
len nach Africa zu folgen. Ja, viele tausend Einwohner
Noms, welche durch Schönheit oder Geschicklichkeit sich
auszeichneten, wurden weggeschleppt, und sammt der Kai-
serin auf der vandalifchen Flotte eiugeschifft. Unsäglicher
Jammer wartete dieser Gefangenen in Africa. Nur der
Bischofvon Carthago tröstete und unterstützte sie. Er veräu-
ßerte die goldenen und silbernen Gefäße der Kirche zum Beß-
ten dieser Unglücklichen, und bewirkte, daß den Kranken
derselben zwei Kirchen zur Aufnahme eingeraumt wurden.
Bon nun an hörte Geiserich, welcher durch seine See-
Macht Herr der Mittelmeereö und Siciliens war, fast N
so lang er lebte, nicht mehr auf, Italien von Zeit zu
Zeit zu ängstigen. Von nun an ward aber auch die
Geschichte des weströmischen Reichs überhaupt nur Ge-
schichte der Auflösung desselben: denn in Italien, so wie
im ganzen Westreiche, behaupteten setzt fortwährend die
Barbaren die Oberhand. Von dem Tode des Maximus
(455) an bis zu dem Jahre 476 hatte Rom acht Kaiser, wel-
che alle entweder den Barbaren den Thron zu danken hat-
ten, oder von ihnen abhängig waren, oder durch sie gestürzt
wurden.
Nach der Ermordung des Maximus war Ma reu S
Avitus Kaiser geworden. Dieser war ein Gallier von
Geburt, nicht ohne Geistesbildung, und hatte schon seit
langer Zeit dem römischen Staate in mancherlei Ämtern
gedient. Von Maximus zum Oberbefehlshaber der Reiterei
und des Fußvolks in Gallien erklärt, strebte er nach dessen
Tode nach der Kaiserwurde, und erhielt sie zu Arles, un-
terstützt von den Westgothen und Galliern. Aber schon
im Jahre 456 verlor er den Thron durch den Sueven
Rie im er, den mächtigen Anführer der, zur Vertheidi-
gung Italiens bestimmten, Barbaren, welcher mit Wi-
derwillen einem Kaiser gehorchte, bei dessen Erhebung er
nicht zu Rathe gezogen worden war.
Auf Avitus folgte Julius Majorianus, der
letzte treffliche Kaiser Roms, mild gegen seine Untertha-
ncn, den Feinden furchtbar, den Beßten feiner Vorfah-
ren auf dem Kaiserrhroue vergleichbar. Ihm nach Avitus