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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 342

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
342 Alte Geschichte. verließ zwar Geiserrch Nom wieder, aber ^Eudoxia selbst nebst ihren zwei Töchtern ward gezwungen, dem Vanda- len nach Africa zu folgen. Ja, viele tausend Einwohner Noms, welche durch Schönheit oder Geschicklichkeit sich auszeichneten, wurden weggeschleppt, und sammt der Kai- serin auf der vandalifchen Flotte eiugeschifft. Unsäglicher Jammer wartete dieser Gefangenen in Africa. Nur der Bischofvon Carthago tröstete und unterstützte sie. Er veräu- ßerte die goldenen und silbernen Gefäße der Kirche zum Beß- ten dieser Unglücklichen, und bewirkte, daß den Kranken derselben zwei Kirchen zur Aufnahme eingeraumt wurden. Bon nun an hörte Geiserich, welcher durch seine See- Macht Herr der Mittelmeereö und Siciliens war, fast N so lang er lebte, nicht mehr auf, Italien von Zeit zu Zeit zu ängstigen. Von nun an ward aber auch die Geschichte des weströmischen Reichs überhaupt nur Ge- schichte der Auflösung desselben: denn in Italien, so wie im ganzen Westreiche, behaupteten setzt fortwährend die Barbaren die Oberhand. Von dem Tode des Maximus (455) an bis zu dem Jahre 476 hatte Rom acht Kaiser, wel- che alle entweder den Barbaren den Thron zu danken hat- ten, oder von ihnen abhängig waren, oder durch sie gestürzt wurden. Nach der Ermordung des Maximus war Ma reu S Avitus Kaiser geworden. Dieser war ein Gallier von Geburt, nicht ohne Geistesbildung, und hatte schon seit langer Zeit dem römischen Staate in mancherlei Ämtern gedient. Von Maximus zum Oberbefehlshaber der Reiterei und des Fußvolks in Gallien erklärt, strebte er nach dessen Tode nach der Kaiserwurde, und erhielt sie zu Arles, un- terstützt von den Westgothen und Galliern. Aber schon im Jahre 456 verlor er den Thron durch den Sueven Rie im er, den mächtigen Anführer der, zur Vertheidi- gung Italiens bestimmten, Barbaren, welcher mit Wi- derwillen einem Kaiser gehorchte, bei dessen Erhebung er nicht zu Rathe gezogen worden war. Auf Avitus folgte Julius Majorianus, der letzte treffliche Kaiser Roms, mild gegen seine Untertha- ncn, den Feinden furchtbar, den Beßten feiner Vorfah- ren auf dem Kaiserrhroue vergleichbar. Ihm nach Avitus
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