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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 343

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Sechster Zeitraum. Von 323 bi- 476. 543 Tode die höchste Wurde zu ertheilen, ward Ricimer durch den einmüthigen Wunsch der Römer bestimmt. Aber eben seiner Tugenden wegen ward Majorianus schon im Zähre 461 von Ricimer aus dem Wege geräumt. Hierauf erhob Ricimer den Li bins Sev erus, einen unbedeutenden Mann, zum Kaiser. Statt seiner regierte bloß Ricimer, lind beherrschte Italien unabhängig. Doch ward seine Herrschaft durch die Alpen begranzt: denn in Dalmatien hatte sich Marcellinus, in Gal- Iten aber Ägydius unabhängig gemacht. Auch äng- stigte Geiserich Italien um diese Zeit so sehr, daß Rici- mer sich genöthigt sah, den byzantinischen Hof um Hülfe anzuflehen. Dafür mußte er aber auch dem Wunsche Leo's I., des Nachfolgers Marcians, gemäß, im Jahre 467 den Anthemius auf den weströmischen Thron setzen. Den Severus hatte Ricimer schon 465 aus der Welt ge- schafft, und darauf zwei Jahre ohne das Schattenbild ei- nes Kaisers regiert. Anthemius war ein griechischer Patricier und au- einer der angesehensten Familien zu Constanrinopel. — Ge- gen Geiserich kehrte wirklich Leo I. seine Waffen, aber fei- ne Anstrengungen wurden durch Berratherei vereitelt. Al- lein auchdas gutebenehmen zwischen Ricimer und Anthemius war nicht von langer Dauer. Schon im Jahre 469 zog sich Ricimer nach Mailand zurück, kehrte die Waffen ge- gen den Anthemius, ernannte den Olybrius zum Kaiser, und bemächtigte sich im Jahre 472 mit Gewalt Roms, bei welcher Gelegenheit Anthemius ermordet, und die Stadt durch die bürgerliche Wuth umgekehrt ward. Doch bald nach dieser Empörung (August 472) ward Ricimer durch eine Krankheit weggerafft. Anicius Ölybrius war Senator, der Gemahl Placidiens, der Tochter Balentinians Hl., und daher, nach Ricimers Urtheile, der Menge erwünscht, starb aber schon wenige Monate nach seiner Thronbesteigung. Alls rhn folgte Glycerius, ein Soldat, welchervoa dem burgundischen Fürsten G u nd 0 b a ld, dem Neffen Nici- wers, zurkaiserwürde erhoben wurde. Aber Gundobald war entweder nicht im Stande, oder nicht geneigt, die Ernen- nung desselben mittelst eines bürgerlichen Krieges durch-
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