1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
Erster Zeitraum. Von 476 bis 800. 36k)
Schicksal wandte Theudebert (550 -553), der Sohn
Theuderichs, nur Lurch die Macht seiner Getreuen von sich
ab. Eben dieser Theudebert gewann durch die Teilnah-
me an dem Kampfe oer Byzantiner mit den Ostgothen die
Herrschaft über denjenigen Theil der Alemannen- welcher
sich nach der Schlacht bei Zülpich in die südliche Schweix,
nach Graubündten und in die Berge nördlich von Verona
in den Schuh Theodorich dss Großen begeben hatte. Um
eben diese Zeit erkannten auch die Bai er» die fränkische
Oberherrschaft an.
Endlich im Jahre 5 56 kam das ganze Frankenreich
Kn Chlotar!., den jüngsten Schn Chlodowigs, welcher
alle seine Brüder und deren männliche Nachkommen über-
lebt hatte. Als dieser aber 561 starb, wurde das Reich
«dermal getheilt, und zwar unter vier Söhne, welche er
hinterlassen hatte. Charibert (561- 570), Gun-
tram (561-5y3) und Chilperich (561 -584) erhiel-
ten Nenstrien, mit den Königs-Sitzen: Paris, Orleans,
Scisso ns; auf D ig i b e r t (56; - 575) siel Ausirasien
und sein Aufenthaltsort war Rheims.
Dießmal zeigte"sich aber die Sitte, daö Reich zu thei-
Htt, noch weit verderblicher, als unter den Söhnen Ch-o-
döwigs. Ein halbes Zahrhunder-t (561 - 645) voll von
Unruhen, Verwirrungen und Gräueln erfolgte letzt im
Frankenreiche. Auf eine schauervolle Weise wüthete das
Haus Chlodowigs gegen sich selbst. Brüder erari sten diè
Waffen wider Brüder, , Bürger wider Mitbürger;/diè
Gemahlin ermordete den Gemahl- die Mutter reizte den
Sohn gegen den Sohn auf; fast auf keine Tugenden, nur
auf Laster stößt mam Eine Hauptquelle dieser Zerrüttun-
gen war die Gewaltthätigkeit Chilperichs- vornehmlich
aber die Ruchlosigkeit Fred cg un de ns, seiner Gemahlin-
und die grausame Herrschsucht Brunehildens, der Ge-
mahlin Sigiberts, welche mit jener in Schandthateu wett-
eiferte Freilich je mehr die Franken sich von ihrem ur-
sprünglichen einfachen Leben entfernten, und sich mit de»
gesunkenen Provinzialen vermischten, desto mehr müßte ihrè
Barbarei wachsen. Auch wurde der verderbliche Zwist durch
den Ehrgeiz der Großen, welche aus der Zerrüt'tuüg des
Königshauses mannigfaltige Vortheile zogen, tzenährt untz