1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
4 ?6 Mittlere Geschichte.
te jener Geist wieder, welcher dieses herrliche Erbe ge-
schaffen und zur Vollkommenheit gebracht hatte. Vor-
nehmlich aber war die Geschichte des Hofes zu Constanti-
nopel fortwährend eine fast ununterbrochene Reihe hinter-
listiger Ranke und schändlicher Verräthereien. Doch er-
warben sich einige der Beherrscher, welche den byzantini-
schen Thron in diesem Zeitraum inne hatten, gerechten
Anspruch auf Achtung, andere vertheidigten das Reich mit
Tapferkeit gegen die vielen äußern Feinde (Araber, Bul-
garen, Normanner, Russen und Türken), mit denen es zu
kämpfen hatte, endlich die Geschichte anderer wurde ent-
weder durch Verleumdung, oder weil man über der Ver-
werflichkeit ihres Privatlebens ihre Regenten - Tugenden
übersah, entstellt.
2. Nieephorusl. (802 - 81 l), Staurakius (6! 1),
Michael I. (811 - 813), Leo V. (813 - 820), Mi-
chael Ii. (820 - 829), Theo phil Us (82q- 842)*
Michael Iii. (842 - 867).
Niceph 0 rus I. (802 - 811) wird des Geizes, dev
Undankbarkeit und Heuchelei beschuldigt; vielleicht mehr,
als er verdiente (er war ein Bilderfeiud). Harun Al Ra-
schid nöthigte ihn zum Tribut, und in einem Kriege mit
den Bulgaren fand er seinen Tod. Sein Sohn und Er-
be Staurakius (811 > hatte kaum einige Monate re-
giert, als der Stolz seiner Schwester Procopia ihm den
Thron raubte. Aber ihr schwacher Gemahl Michael l,
(811 -813) dankte, als ein Theil des Heeres sich wider
ihn empörte, und den tapfern Leo den Armenier zum Kai-
ser wählte, freiwillig ab, und lebte hierauf noch über
dreißig Jahre als Mönch.
Mit kraftvoller Hand stützte Leo V. (813820)
das sinkende Reich, vertheidigte dasselbe gegen die ^Bul-
garen und hielt die Ordnung im Innern ausiecht. Wie
in dem alten Rom, so gab auch zu Constantinop l das
Heer nicht selten dem Reiche treffliche Beherrscher. Über-
dieß setzte Geld-Reichthum die Byzantiner in den Stand, .
ärmere Nationen in ihren Sold zu nehmen. Noch hatte
indessen Leo nicht acht volle Jahre regiert, als er auf