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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 434

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
434 Mittlere G eschichte. lung seinen bestimmten Antheil: Pipitt Aquitanien, Eüd-- wig Barer«, Lothar das Übrige zugleich mit dem Kai- sertitel. Die Negierung dieser Länder wurde ihnen auch sogleich übergeben; jedoch unter der -Oberhoheit des Vaters; auch sollten die jünger« Brüder dem altern Bruder Lo- thar untergeordnet seyn. —- Diese Theiluug eröffuete eine ganze Ncihe widriger Schicksale für Ludwig den Fronti men. Außer dem, daß sie zu früh geschah (Ludwig war, als er sic machte, kaum neun und dreißig Jahre alt), wa« reu die jüngeren Brüder darüber unzufrieden, daß sie dem altern Bruder Lothar, welchem der Vater die Mitregent- schaft im Kaiserthum übertragen hatte, untergeordnet sepn sollten. Vornehmlich aber wurde durch diese Thei« luug Bernhard gekränkt, welcher als Sohn Pipins, des altern Bruders Ludwigs des Frommen, und als Be- sitzer des Königreichs Italien, das ihni Carl der Gro^ 'ße (813) .gegeben hatte, die ersten Ansprüche auf die Kaiserwürde zu haben glaubte. Er empörte sich deßhalb, wurde aber, als er in die Gewalt Ludwigs des From- men gerieth, zur Strafe geblendet, und starb bald nach- her (818) als Opfer dieser Marter. Als Ludwig der Fromme um diese Zeit (818) sei- ne Gemahlin Irmengard durch den Tod verlor, schien er nahe daran zu sepn, alle seine Kronen niederzulegen, um in frommer, beschaulicher Stille sein Leben zu voll- enden. Allein die Partei, welche ihn beherrschte, gab . dieß nicht zu, sondern bewirkte vielmehr, daß sich der . Kaiser mit Jutta, der Tochter eines baiecischen Grafen Welf, vermahlte. Diese gebar ihm im Jahre 823 ei- nen Sohn, den nachherigen Carl den Kahlen, und- es war natürlich, daß die mütterliche Zärtlichkeit dafür besorgt war, daß auch dieser Sohn einen Antheil an dem großen Frankenreiche erhalten möchte.. Daher ver- anstaltete Ludwig im Jahre 82y eine neue Theiluug des Reiches, in welcher sein Sohn zweiter Ehe Alemannien, Nhatien und einen Theil von Burgund zum großen Ver- drusse seiner Söhne erster Ehe erhielt. Um eben die Zeit aber, als Ludwig diese zweite Theiluug machte, reizte er viele Große, besonders diejenige Partei, welche ihn bisher beherrscht hatte, oadurch gegen sich auf, daß
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