1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
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Mittlere Geschichte.
Als Edgar starb, verlangte dessen Wittwe Elfrida,
daß ihr sieberijähriger Sohn Ethelred statt Eduards, des
Sohnes aus Edgars erster Ehe, dem Vater Nachfolge.
Aber Dunstan war für Eduard. Elfrida hatte die ver-
heiratheten Priester auf ihrer Seite, dem Dunstan hingen
alle Mönche an. Der Kampf zwischen beiden Parteien
war schauervoll. Endlich ward der junge König Eduard
der Märtyrer Cq75 - 070) auf Anstiften Elfrida's er-
mordet, und Dunstan selbst mußte Ethelrcd Ii. (070 ~
1016) zum Könige weihen. Um das Jahr qqo starb der
gewaltige Dunstan. Aber bald nachher brachten die Dä-
nen neues Unglück über England.
Die Unvorsichtigkeit Ethelreds, den Rückzug eines
Schwarmes Normänner (001) mit Geld zu erkaufen, lock-
te bald mehrere und zahlreichere Horden derselben herbei.
Vergebens suchte der König, sich durch Vermählung mit
Emma, der Schwester des Herzogs Richard von der Nor-
mandie, Schutz und Verstärkung zu verschaffen. Endlich
gerieth er auf den verderblichen Gedanken, alte in Eng-
land zerstreuten Dänen ermorden zu lassen. Der schreck-
liche Beschluß ward am 15. November 1002 schrecklich
vollzogen. Selbst Gunilda, die Schwester Königs Swens
von Dänemark, war unter den Ermordeten. Desto schnel-
ler kam die Rache der Dänen über England.
Brunen zehn Jahren (1005-1015) eroberte Ewen,
überall Jammer und Verwüstung verbreitend, ganz Eng-
land; Ethelred mußte in die Normandie fliehen. Zwar
starb Swen schon im Jahre 1014, vererbte aber den
englischen Thron auf seinen Sohn Kanut den Großen
(1014-1050). Diesen suchte Ethelred vergebens zu ver-
drängen. Auch Edmund (Ironside's, ferreum latus),
der herrliche Sohn Ethelreds, fiel wenige Monate nach-
her (1016), nachdem ihm Kanut wenigstens die süd-
lichen Provinzen hatte abtreten müssen, als Opfer einer
schändlichen Verrätherei. Nun erst war Kanut seiner
Herrschaft über England gewiß, und suchte nicht nur durch
Gewalt, sondern auch durch Beförderung des Wohls sei-
ner Unterthanen, und besonders dadurch, daß er Dänen
und Sachsen mit einander auszusöhnen strebte, dieselbe zu
befestigen. Doch bald nach seinem Tode (1050) endete