1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
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Mittlere Geschichte.
welchen er Schleswig wegnahm, verherrlichte ihn. Eben
so schwächte er die Macht seiner flavi scheu Nachbarn
durch manche blutige Niederlage. Ja, um auch für die
Zukunft sein Reich gegen auswärtige Feinde zu sichern,
hatte er den glücklichen Gedanken, eine Verthcidigungs-
wehr auf ihre Kosten zu errichten, indem er ihnen ein
Stück Land wegnahm, woraus er eine Provinz des teut-
schen Reiches machte, deren Einwohner sich dann im Laufe
der Zeit zu deutschen bildeten. An einer Linie von festen
Schlossern, die in eroberten Provinzen angelegt wurden,
brach sich bei dem ersten Sturme die Kraft des andcin-
genden Feindes, und aus der Gegend um solche Burgen
entstanden allmälig teutsche Markgrafschaften (Meißen,
Nordsachsen oder Brandenburg, Schleswig).
Durch die Errichtung dieser Markgrafschaften legte
Heinrich den ersten festen Grund zur Cultur von Nord-
Teutschland. — Mit Recht wird er als einer der vorzüg-
lichsten Könige Tentfchlands verehrt.
5. Otto I. (der Große) (Q36-Q73).
Weniger milde als fein Vater, aber mit gleicher Kraft,
und überdieß von großem Glücke begünstigt, herrschte
Otto I.
Gleich in den ersten Jahren seiner Regierung schlug
er die Empörungen Thankmars uyd Heinrichs, sei-
ner Brüder, Eberhards, des Franken und Bruders
Conrads I., und Giselberts, des Herzogs von Lothrin-
gen, mit Macht und Glück darnieder. Eberhard, den
Sohn Arnulfs von Baiern, der sich eigenmächtig in den
Besitz des väterlichen Herzogthums setzen wollte, vertrieb
er, und gab diese Würde an Bert hold, den Bruder Ar-
nulfs. Als Berthold (y47) starb, ward Heinrich, des
Königs Bruder, Herzog von Baiern. Überhaupt kamen
«ach und nach fast alle hohen Würden des Reichs an
Mitglieder des königlichen Hanfes. Ottws Erstgebor-
ner, Ludolf, ward Herzog von Schwaben, Wilhelm,
sein Sohn, ward Erzbischof zu Mainz, Conrad,
sein Eidam, erhielt die Herzogthümer Franken und Lo-
thringen, und Bruno, fein Bruder, wurde zum Erzbi-