1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
Zweiter Zeitraum. Von 800 bis 1096. 465
acht Herzoge, jeder mit einem sehr angesehenen Ge-
folge von Herren und andern Freien. Die Sachsen,
die Ostfranken, Baiern, Schwaben und Böhmen la-
gerren sich diesseits des Nyeins, die rheinischen Frau-
ken und dre Lothringer jenseits des Flusses. Nach lan-
gen Berathungen ward nun Conrad gewählt, aus je»
nem fränkischen Hause, welches schon früher den deut-
schen einen König gegeben hatte, und von weibucher
Seite mit dem sächsischen Hause verwandt war. — Con-
rad deriüngere.
Conrad regierte das Reich mit Kraft, wie die
meisten fränkischen Könige, deren Reihe er begann.
Zu Bezug auf das Innere Deutschlands übte er Ge-
rechtigkeit, und stellte die Ordnung her. Eben so mach-
te er sein Ansehen im Auslande geltend. Im Jahre
1026 unterwarf er sich das Königreich Italien, und
im Jahre darauf ( 1027) ward er zu Rom als Kai-
ser gekrönt. Im Jahre 1052 erweiterte er Teutscbland
drirch da<' a re l a t ensi sch c Reich. — Die Königreiche
Hoch- und Niederburgund waren im Jahre 950 unter
dem Namen des arelatensischen Reichs (von der Haupt-
stadt Arles) vereiniget worden. Rudolph Ui. aber, der
letzte, kinderlose Beherrscher dieses Reiches, hatte das-
selbe Hein ich Ii. auf den Fall seines Todes vermacht.
Da jedoch Heinrich Ii. vor Rudolph Ui. starb, nahm
dieser fein Vermachtniß zurück. Nun behauptete aber
Conrad, Burgund gehöre zum teutschen Reiche, griff zu
den Waffen, und jetzt erst überließ Rudolph Iii. dem
Kaiser sein Königreich auf gleiche Weise, wie Heinrich Ii.
Im Jahre 1052 starb Rudolph, und nun wurde Conrad Ii.
Herr des areiatcnftfcheu Reiches. So waren denn nicht
nur Helvetien und Savoyen dem größten Thecke nach,
sondern auch die Dauphins, nebst der Provence, Fran-
che Comts und )Rompelgard mit Teutfchland vereinigt. -
Auch die Polen, Slaven und Wenden nöthigte
Conrad zum alten Gehorsam.
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