1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 505
Sohnes, welcher sich in der Folge als Heinrich der
Löwe hohen Ruhm erwarb, mit solchem Eifer an, daß
Albrecht Sachsen an ihn abtreten mußte. Aber auch in
Barern verfocht Welf Vi. die Rechte seines Bruders,
Heinrichs des Stolzen. Welf zog selbst gegen den Kaiser,
griff diesen (1140) bei Weinsberg unweit des Neckars
an, wurde aber hier mit großem Verluste in die Flucht
geschlagen. Burg und Stadt Weinsberg mußten sich dem
Kaiser ergeben; und nur durch die Treue ihrer Frauen
wurden die Bürger der Stadt von der Rache Conrads
gerettet. — „Hie Welf," „Hie Giebelingen." — Als kurz
hierauf ( 1141 ) Leopold von Österreich starb, vermittelte
Conrad zwischen dessen Bruder und Nachfolger Heinrich
und Heinrichs des Löwen Mutter eine Vermählung, bei
welcher Gelegenheit Heinrich der Löwe seinen Ansprüchen
auf Baiern entsagte.
Während der Kaiser noch in den Streit mit den
Welfen verwickelt war, wurde er von den Römern, wel-
che, durch die Lehren Arnolds von Brescia begei-
stert, sich der weltlichen Herrschaft des Papstes entziehen
wollten, aufgefodert, nach Italien zu kommen, die Herr-
schaft über ihre Stadt, die ihm allein zustehe, zu über-
nehmen, und den Hauptsitz des Reichs wieder in Rom anf-
zuschlagen. Er aber, mit Recht mißtrauisch gegen die
Neuernugssucht der Römer, ver>varf solches Anerbieten.
Nicht so vermochte er der Auffoderung zu einem Kreuzzu-
ge (1147 - 1149) zu widerstehen, dessen Erfolg freilich
keineswegs erfreulich war.
Als der Kaiser sich dem Tode nahe fühlte, übergab
er die Reichskleinodien nicht seinem Sohne, als welcher
für die Verwaltung des Reichs noch zu jung war, sondern
seinem Vruderssohne Friedrich, der sich schon durch vie-
le rühmliche Thaten ausgezeichnet hatte.
4. Friedrich I. Barbarossa (1152-1190).
Conrads Wunsch ward erfüllt; indem am siebzehnten
Tage nach seinem Tode Friedrich I. von den angesehen-
sten teutscben Fürsten zum Könige gewählt wurde. Die
übrigen Großen, so wie das Volk stimmten dieser Wahl