1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 548
che ohnehin zu einem Kreuzzuge gerüstet waren, zu solchem
Beistände bestimmt. Allein Alexius sowohl, als sein Vater
fühlten sich, obgleich im Besitze des Thrones, unvermö-
gend, die gegebenen Verheißungen vollkommen zu erfüllen.
Nun drohten die Kreuzfahrer mit einer zweiten Eroberung
Constantinopels, und erfüllten ihre Drohung um so eher,
da die Einwohner dieser Stadt den Zsaac Angelus und des-
sen Sohn abermal vom Throne gestoßen, und den Ale-
xius Du cas Murz uphlu S (1204) auf denselben gesetzt
hatten. Zm Jahre 1204 ward auch wirklich Constanti-
nopel im Sturme von ihnen eingenommen, und schrecklich
mißhandelt. Ja, damit noch nicht zufrieden, erklärten
sie sich jetzt auch zu Herren der europäischen Provinzen
des griechischen Kaiserthums. Balduin, Graf von
Flandern, wurde zum Kaiser gewählt, und bekam Thra-
kien oder'ein Viertheil des europäisch - griechischen Kaiser-
thums, die drei noch übrigen Viertheile wurden theils
den Venetianern,, theils dem französischen und lombardi-
schen Adel zugerheilt. Doch in den asiatischen Provinzen
bildeten griechische Herren mehrere Staaten, unter wel-
chen das Kaiserthum zu Nicäa vorzüglich hervor-
ragte.
L. Die griechisch-lateinischen Kaiser: Bal-
duin I. (1204- 1205), Heinrich (1206-1216),
Peter (1216-1218), Robert (1221 - 1228),
Balduin Ii. (1228 - 1261).
Diese Herrschaft der Lateiner war indessen von kurzer
Dauer. Sie selbst waren nicht enge mit einander ver-
bunden, auch nicht selten uneinig unrer sich, und da sie
überdieß wegen Verschiedenheit der Sitten, der Spruchs
und Religion von den Griechen stets getrennt blieben j
so waren sie schon der Zahl nach zu schwach, ihren viez
len äußern und innern Feinden zu widerstehen. Bald
singen selbst die Griechen an, sie nicht zu fürchten, abeo.
desto mehr zu hassen.
' Bereits im ersten Jahre seines Kaiserthums erlag B a U
duini. (1204- 1205) einem auswärtigen Feinde. Er ge-
rieth in die Gefangenschaft des I 0 h a n n i c e s, des Königs
der Bulgaren, in welcher er seinen Tod f nd. Auch Hein?