1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
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Neuere Geschichte.
während er do.s Staatsruder in Schweden führte, sieb-
ziglausend Schweden in Schlachten r:ud hundert und vier-
zig als Staats-Verbrecher wegen ihrer Anhänglichkeit an
Sigmund oder die catholische Religion hingeopfert worden.
Nicht weniger als drei Kriege, einen dänischen, russischen
und polnischen, hiuterließ er seinem Sohne und Nachfolger,
Gustav Adolf.
Gustav Adolf (1611 - 1632), einer der vortreff-
lichsten Könige, welche die Geschichte kennt, endete den
Krieg mit Dänemark durch den Frieden zu Siöröd
(16. Januar 1ö13), vermöge dessen die Schweden gegen
eine Million Reichsthaler Alles wieder erhielten, was sie
verloren hatten, den Krieg mit Nußland aber durch den
-Frieden zu Stolbowa (27. Februar 1 ö17 ), durch
welchen Carelen und Zngermanland an Schweden kamen.
Bei einem sechsjährigen Waffenstilland, welcher im Jahre
1629 mit Polen geschlossen wurde, blieb den Schweden
ganz Liestand und ein beträchtlicher Theil von Preußen. —
Gustav Adolfs ruhmvolle Theilnahnre an dem dreißig-
jährigen Krieg e (1ö30 - 1ö32).— Auch für das in-
nere Wohl Schwedens sorgte er, so viel es nur immer die
Kriege, deren ihm der Vater ja drei zum Erbe hinterlas-
sen hatte, gestatteten. Die königlichen Tugenden, welche
ihn schmückten, seine Frömmigkeit, seine Milde, sein Glau-
be au die Menschheit, seine Weisheit, seine Thätigkeit und
Tapferkeit sicherten ihm den Gehorsam seiner Nnterthanen;
die Gerechtigkeit war ihm heilig, er förderte den Handel,
den Kunststeiß und jeden Zweig der Bildung seines Vol-
kes. Auch verstand er es, einen Kreis vortrefflicher Män-
ner um sich zu versammeln. Der Reichs-Kanzler Oxen-
ftierna war sein Freund; Horn, Veruhard von
Weimar, Torsten lohn und Wrang el waren seine
Zöglinge. Den Hugo Grotius, den umfassendsten Ge-
lehrten seines Zeitalters, welchen das eigene Vaterland un-
dankbar verstieß, und für den Richelieu keinen Sinn hatte,
nahm er in seine Dienste. Durch seinen Ruhm und durch
seinen hohen Sinn ward das National-Gefühl seines Vol-
kes mächtig emporgehoben, und er war es, der die Schwe-
den aus ihrer bisherigen Verborgenheit in die Gemeinschaft
des gebildeteren südwestlichen Europa's brachte«