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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 748

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
74ñ Neuere Geschichte. fest gehalten werden konnte, mangelten. Schon durch ihre Sprache waren den Osmanen die Schriften der Europäer verschlossen. Wie die meisten asiatischen Ero- berer überließen sich die Sultane nach Solimans Tode entkräftendem Genüsse, wozu ihre Erwerbungen ihnen so reichen Stoff darboten. Auch aus der Nation konnte keine Rettung kommen: denn diese war dem kleineren Theile nach osmanisch und kriegerisch, und erschlaffte mit den Sultanen, dem größten Theile nach aber bestand sie «us längst erschlafften Völkern, welche um so tiefer sin- ken mußten, je schwerer die Herrschaft der Sieger auf ihnen lastete. Doch wirkte der alte Schrecken vor den türkischen Waffen bis gegen 1700 fort. — Schon S e- lim Ii. (1506 - 1574) sing au, sich in das Harem zurück zu ziehen, und sinnlichem Genüsse zu fröhnen. Un- ter ihm wurde zwar Eppern (1571) erobert, aber auch das Seetreffen bei Lepanto (1571) verloren. Unter Murad Hl. (1574- 1595), Muham med Iii. (1595 -1605), A chm et I. (1605-1617), Mustafa 1. (1617-1618), Os man Ii. (1618-1622), Musta- fa I. (zum zweitenmal) 16^5 offenbarte sich die Er- schlaffung noch sichtbarer. Neue Erwerbungen wurden immer seltener, kaum die alten konnten erhalten werden, und überdieß ward das Reich durch innere Unruhen, ins- besondere durch den Übermuth der Ianitscharen, zerrüt- tet. Unter Murad Iv. (1623 - 1640), der sich durch seine Tapferkeit Achtung erwarb, hob sich zwar das Reich wieder; aber nur für kurze Zeit: denn die Trunkliebe stürzte diesen, allerdings ausgezeichneten, Herrscher sehr früh inö Grab, und sein Nachfolger Ibrahim (i640 - 1648) überließ sich npeder allen Arten sinnlicher Aus- schweifung.
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