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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 762

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
7ö2 Neu ere Geschichte. Erstes Kapitel. Die Zeit L u d w i g s Xiv. loöi - 1700 (1715). I. Frankreich. 1. Ludwig Xiv. (1643-1715) bei dem Antritte seiner Selbstregierung. Ludwig Xiv. stand in seinem drei und zwanzigsten Le- bensjahre, als er (1661) die Selbstregierung Frankreichs antrat. Gediegene Bildung oder hohe Kraft des Geistes und Gemüthes zeichneten ihn keineswegs aus, aber er war nicht ohne Sinn für das Edle und Großartige, und vorzüg- lich geschickt in der Kunst, den König auf das vollkommen- ste zu repräsentiren. Durch die stolze Haltung, welche er nie verlor, festelte er zunächst die Herzen seiner Untertha- nen, und da sein Waffeirglück und die Blüthe französischer Kunst und Wissenschaft, welche er förderte, großen Glan; über ihn und Frankreich verbreiteten, so ward allmalig bei- nahe ganz Europa, von der, im Grunde doch nur schein- baren, Größe dieses Königs verblendet. Am Anfänge seiner Selbstregierung führte ihm das Glück mehrere vortreffliche Gehülfen und Nathgeber zu. Unter diesen ragte besonders Colbert hervor. „Ich bin Ew. Majestät viel schuldig," sagte der sterbende Maza- rin, „aber einen Theil meiner Schuld glaube ich Ihnen zu bezahlen, indem ich Ihnen Colbert bekannt mache?' Col- bert war in vielem Betrachte für Ludwig Xiv., was Sully für Heinrich Iv. Wie Sully, stellte auch Colbert durch Ordnung und Sparfanikeit den zerrütteten Staatshaushalt wieder her. Wie aber Sullys Aufmerksamkeit hauptsäch- lich auf den Ackerbau gerichtet war, so begünstigte Colbert, dem Geiste seiner Zeit gemäß, vorzüglich die Gewerbe und den Kunstfleiß. Auch gab er feinem Vaterlandc See- und Colonial-Handel. Gleichergestalt suchte er die Geistesbil- dung der Franzosen durch Unterstützung der Künste und Wiflenschaften zu fördern und zu heben. Bald wurde Lud^
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