1817 -
München
: Königl. Schulbücher-Hauptverl.
- Autor: Breyer, Carl Wilhelm Friedrich von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Studienanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 17ly. 845
kau. — Das Jahr 1772 ward hauptsächlich mit Frie-
dens-Unterhandlungen, welche die Erschöpfung, die
Pest und die Drohungen Österreichs den Nüssen zum
Bedürfnisse gemacht hatten, hingebracht. >Auch in
dem darauf folgenden Jahre 177 3 gelang den Nüssen
keine bedeutende Unternehmung. — Pugatschew. —
Aber im Jahre 1774 ging Nomanzow über diedonau,
und schloß den Großvezier mit dem russischen Haupt-Hee-
re bei Szumla so eng ein, daß dieser sich zum Frieden
bequemen mußte. Der Friede ward (22. Zulp 1774)
zu Kutschuck Kainardge geschlossen. „Nußland
gab den Türken Bessarabieu, die Moldau und die
Wallachei, so wie die Znseln deö Archixelagus, wel-
che noch von ihm besetzt waren, zurück. Dagegen er-
hielt Nußland freie und uneingeschränkte Schifffahrt
für seine Kauffahrtheischiffe auf allen Meeren der
Pforte. Auch behielt eö Kinburn und Asow, so
wie in der Krimm Ienikale und Kertsch mit ihren
Bezirken, nebst der großen und kleinen Kabardei.
Endlich entsagte die Pforte der politischen Gewalt über
die Krimm."
4) Catharina Ii. war es hauptfachli ch, wel-
che den Frieden zu Teschen (1779) vermit-
telte.
5) Zweiter Türkenkrieg Catharina Ii. — Ei-
ner der Lieblings-Gedanken, welcher Catharinall.schon
früh beschäftigt hatte, war der Entwurf, die Türken
aus Europa zu vertreiben, und auf den Trümmern
der türkischen Herrschaft ein neues, griechisch-östliches
Kaiserreich zu errichten. So lang sie lebte, gedachte
sie dieses neue Reich, vereint mit dem Ungeheuern
nordischen, das sie schon besaß, zu regieren, dereinst
aber dieses letztere dem ältesten, jenes dem zweiten
ihrer Enkel zu hinterlassem Das Glück ihres ersten
Türkenkriegs bestärkte sie in diesem Vorhaben. Der
Gedanke fand fast überall großen Beifall. Vcltaire for-
derte in der „Sturmglocke derkönig e" zu einem
allgemeinen Kreuzzuge derehristenheit gegen die Türken
auf. Doch die Höfe von Frankreich und England
mißbilligten das Vorhaben, und selbst dem Wiener-