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1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 7

1869 - Hannover : Hahn
7 über die Alpen nach Italien eingedrungen waren, im folgenden Jahre bei Verona durch Marius und Catulus bis zur Ver- nichtung besiegt. Aber fortan blieb der „ki mb rische Schrecken" sprichwörtlich in Rom. Leider sind uns die Geschichtsbücher des Livius, die über diese Kriege ausführliche Mittheilungen machten, bis auf Weniges verloren gegangen. 4) Näher wurden die Römer mit den Deutschen erst seit der Eroberung Galliens durch Caesar um die Mitte des letzten Jahrhunderts v. Chr. bekannt. Bis dahin hatten die Römer Gallier und Germanen für Angehörige ein und desselben Volksstammes gehalten, eine Ansicht, die schon die Aehnlichkeit der äußern Erscheinung, hervorragende Größe des Körperbaues, Gelbhaarigkeit und blaue Augen, welche sie als gemeinsame charak- teristische Merkmale gallischer und germanischer Völkerschaften jenseits der Alpen kennen lernten und rühmen, nahe legen konnte. Erst durch Caesar lernten sie die beiden verwandten Dölkerstämine in ihrer Eigenthümlichkeit bestimmter unterscheiden. 5) Als die Römer unter Caesar dem Rheingebiete sich näherten, hatten germanische Völkerschaften das ganze linke Ufer vom Oberrhein über die Vogesen hinaus zur Maas hin schon längst in Besitz genommen. Mit dem keltischen Gallien wurden durch Caesar auch diese linksrheinischen Germanen von Roms Herrschaft abhängig. Zugleich verfolgte der römische Feldherr bei seinem Auftreten in Gallien von Anfang an den Plan, jedes weitere Vordringen der Germanen westlich vom Rhein zu verhindern. Er trat daher dem Sueven-Fürsten Ariovist entgegen, als dieser in die innern Angelegenheiten gallischer Völkerschaften bewaffnet sich einmischte, und drängte diesen nach einem blutigen Siege in der Nähe von Bisontio (Besan^on) im Jahre 58 v. Chr. über den Rhein zurück. Dasselbe widerfuhr zwei Jahre später den germa- nischen Tenchtherer und Usipeter, als sie in Gallien einfallen, wollten. Caesar selbst setzte zweimal über den Rhein (im Jahre 55 v. Chr. zwischen Bonn und Coblenz, und etwas südlicher im Jahre 53), und machte kurze Streifzüge im Lande der freien Germanen, wohl lediglich in der Absicht, ihnen Achtung vor R o m s Macht einzuflößen. Die Nachrichten, welche Caesar in seinen Denkwürdig- keiten des gallischen Krieges über die Germanen mittheilt, bilden die erste reicher fließende, und daher sehr schätzbare Quelle der frühesten Geschichte des deutschen Volkes. 6) Seit der Eroberung Galliens kamen die Römer mehr und mehr mit den Germanen auch diesseits des Rheins in unmittelbare Berührung. Römische Kaufleute durchzogen ihre Gaue, und der wißbegierige römische Naturforscher, der ältere Plinius (ff 79 n. Chr.) unternahm eine wissenschaftliche Reise nach dem nord-
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