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1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 11

1869 - Hannover : Hahn
11 Auch in diesen Donauländern erhob sich bald eine Reihe römischer Städte, als Ausgangspunkte italischer Kultur diesseits der Alpen, unter ihnen als die bedeutendste Vugusta Vindelicorum (Augsburg), ferner Campidunum (Kempten), Reginum oder Castra Regina (Regensburg), Castra Batava 2) (Passau) gegenüber der am rechten Ufer des Inn gelegenen älteren Keltenstadt Bojodurum (jetjt Innstadt); im rätischen Gebirgsland Curia (Chur) und Tridentum (Trient). — In Norikum: Juvavum (Salzburg), Lau- reacum (Lorch) am Einfluß der Ens in die Donau, Falnana (Wien), Noreja an der Grenze des heutigen Kärnthen und Steiermark. 3) Rhein und Donau bildeten die dauernde Grenze des Römerreichs im nördlichen Europa. Zur Sicherung derselben gegen die Germanen dienten zahlreiche befestigte Standquartiere römischer Legionen. Zugleich hatten die Römer zur Verstärkung ihrer Nord- grenze und zur Verbindung der beiden Flußlinien derselben sich in dem Winkel zwischen Rhein und Donau, dem südwestlichen Deutschland, festgesetzt und hatten dieses ganze Gebiet durch aus- gedehnte Befestigungen in ein militärisches Vorland des Reichs (pro- pugnaculum imperii) gegen die Einfälle der Germanen umgeschaffen. 4) Wann und in welcher Weise dies geschah, ist nicht genau bekannt; jedoch ist die römische Besitzergreifung schon in den ersten Zeiten der Kaiserherrschaft erfolgt, da Tacitus ihrer erwähnt.3) Sie ist wohl allmählig und ohne Kampf vor sich gegangen; denn der ganze Landstrich zwischen Oberrhein und Donau, den früher keltische Völkerschaften, Helvetier im Westen und Boj er im Osten, inne hatten, war nach deren Abzug wüste und verlassen geblieben 4). Er wurde von gallischen und germanischen Ansiedlern eingenommen, die vom linken Rheinufer herüber kamen und unter dem Schutze der Römer das Land bebauten. Denn diese hatten die Wichtigkeit des neuen Besitzes bald erkannt, und suchten ihn durch vorge- schobene Befestigungen soweit auszudehnen und zu sichern, als militärische Rücksichten dies verlangten. 5) So entstand im Laufe der ersten Jahrhunderte der Kaiser- herrschaft, besonders unter Hadrian und Probus, eine zu- sammenhängende römische Befestigungslinie (limes, vallum), die den ganzen Winkel zwischen Donau und Rhein gegen Einfälle der freien Germanen abschloß. Sie nahm ihren Ausgang von der Donau oberhalb Regensburg nahe beim Einfluß der Altmühl, zog im Ganzen in nordwestlicher Richtung durch den Odenwald an den Main (östlich von Miltenberg); dann über die Wasserscheide des Spesiart, durch die Wetterau an den Taunus, von da parallel mit dem Ithein bis unterhalb Cöln. Die Befestigung bestand bald aus Steindamm, bald aus Erdwall mit vorliegendem Graben, und war auch durch Thürme verstärkt. Ueberreste dieser großartigen römischen Befestigungslinie sind unter dem Namen Teufelsmauer,
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