Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 15

1869 - Hannover : Hahn
15 8) Die Teutoburger Schlacht hat Deutschlands Selbst- ständigkeit gesichert. Wohl mochte man in Nom der kirnbrischen Schreckenszeit gedenken, und einen Zug der Barbaren über die Alpen erwarten. Die Deutschen aber hielten sich nach errungenem Siege ruhig in ihren Gauen, zufrieden die fremde Herrschaft ge- brochen zu'haben. Als daher Tiberius auf die Nachricht von des Varus Untergang mit einem neuen Heere aus Gallien an den Rhein eilte und Alles ruhig fand, begnügte er sich, einiges Gebiet am rechten Ufer zu verwüsten und die Besatzungen zu verstärken. 9) Erst fünf Jahre später, nachdem Tiberius nach des Augustus Tod (14 n. Ehr.) die Herrschaft in Rom angetreten, unternahm sein Neste Germanikus, des altern Drusus würdiger Sohn, wieder bewaffnete Züge in das innere Deutsch- land (14—16 n. Ehr.), um des Varus Niederlage zu rächen und Roms Hoheit auch rechts vom Rhein wieder Anerkennung zu ver- schaffen. Zwar bestanden die Römer unter Germanikus, seinem tapferen Unterfeldherrn Caecina u. A. viele harte Kämpfe mit den Deutschen, errangen auch einzelne blutige Siege (gegen die Chatten, Marsen, auch gegen die Cherusker unter Armin selbst auf dem oumxu8 läiskuvisus bei Minden an der Weser); aber im Ganzen blieben alle diese Anstrengungen fruchtlos. Die Römer selbst er- kannten, daß dem Kampfe gegen ein tapferes Volk, das nicht für Eroberungen, wohl aber für seine Selbstständigkeit Alles-zu opfern entschlossen sich zeigte, nicht durch einzelne Siege, sondern nur durch Vernichtung ein Ende gemacht werden könnte, eine Aufgabe, die selbst der Macht Roms unmöglich, und nicht einmal wünschens- werth erscheinen mochte. ') 10) Tiberius, ohnehin auf seinen Neffen eifersüchtig und voll Mißtrauen, rief daher den Germanikus vonr Rhein zurück, und übertrug ihm, nachdem er ihm die Ehre eines Triumphs über die Deutschen gegönnt, ein Commando im Orient. Anl Rhein selbst beschränkten sich die Römer seitdem wieder auf bloße Abwehr, 2) und suchten die Nordgrenze ihres Reichs durch zu- sammenhängende Befestigungen auf dem rechten Ufer zu schützen. Bald nach der Mitte des dritten Jahrhunderts mußten sie indeß auch jene aufgeben, um nur die Rhemgrenze noch einige Zeit mühsam gegen das Vordringen germanischer Schaaren zu halten. 11) Armin, der deutsche Held in germanischer Urzeit, dessen überragende Geisteskraft und feurige Freiheits- und Vaterlandsliebe die Deutschen erstmals zum Widerstand gegen unwürdige Fremd- herrschaft, gegen Festsetzung römischen Wesens im eigentlichen Deutschland, aufgerufen und zusammengehalten haben,'ist schon von Tacitus, dem Römer, der „Befreier Germaniens" genannt worden, dessen Andenken auch vom Volke in Liedern dankbar gepriesen wurde 3). In der That haben die Deutschen durch den
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer