1869 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Beck, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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den ripuarischen König Sigbert zu Cöln durch Macht und
Ansehen über die andern hervor.
4) Auf Childerich folgte (um 481) in der Herrschaft über
jene salischen Franken, die in dem Lande von der Maas bis
zur Somme feste Sitze gewonnen hatten, sein Sohn Chlodwig
(Chlodowig, Chlovis, Ludwig), der durch glückliche Kriege,
wie durch Hinterlist und Meuchelmord der eigentliche Stifter des
großen Frankenreichs wurde.
5) Zuerst besiegte Chlodwig bei Soissons 486 den
Syagrius, der ein Sohn des frühern römischen Statthalters
Aegidius in Gallien, in dem Lande zwischen Seine und
Loire auch nach dem Untergänge des weströmischen Kaiserreichs
mitten zwischen Franken, Burgundern und Westgothen
einen Rest römischer Herrschaft aufrecht erhalten hatte. Durch
diesen Sieg wurde das Gebiet der Franken bis zur Loire, der
Grenzscheide zwischen ihnen und den Westgothen, erweitert.
Syagrius, der zu den Westgothen entfloh, wurde auf
Chlodwig's Verlangen ausgeliefert und hingenchtet.
9 Anmerk. Der Name Mcrovinger wird verschieden abgeleitet, von der
Meeruwe (Meergau), einem Landstrich bei der Insel der Bataver, oder von
der Merwe, einem Arm der Maasmündungen, als srüher Sitz und Ausgang
des Geschlechts, das wohl den Sigambern, dem Kern des Frankenvolkes,
angehörte. Noch Chlodwig, der Gründer des Frankenreichs, wird bei
seiner Taufe von dem Bischof Remigius mit dem Dolksnamen S i g a m b e r
angeredet, und ihm mit Bezug auf die frühere Plünderung und Zerstörung
christlicher Kirchen durch die heidnischen Franken empfohlen: Mitis
depose colla, Sigamber! adora quod incendisti, incende quod adorasti.
§• 29.
Ausbreitung des Frankenreichs auf dem rechten Rheinuser.
1) Noch wichtiger und folgenreicher ist bald darauf der
Zusammenstoß zwischen Franken und Alemannen geworden.
Letztere suchten um diese Zeit auch am Mittelrhein wahrscheinlich
in dem durch den Abzug der Burgunder leer gewordenen Gebiet
zwischen Worms und Mainz sich weiter auszubreiten, und kamen
dadurch in Streit mit den ripuarischen Franken, deren König
Sigbert bei Chlodwig, seinem Verwandten, Hilfe fand. In der
hierauf erfolgenden Schlacht (496), als deren Wahlstatt gewöhnlich
die Gegend bei Tolpiacum (Zülpich) angenommen wird, blieben
die vereinigten Franken Sieger über die Alemannen. Chlod-
wig hatte im Gedränge der wankenden Schlacht zum Gotte der
Christen um Hilfe gefleht und seine Bekehrung gelobt, wenn
der Sieg ihm verliehen würde.
2) Die Alemannen wurden südwärts gedrängt; ihr Gebiet
vom Main bis zur Murg auf dem rechten und auf dem linken