Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 100

1869 - Hannover : Hahn
100 Getränke, und Arnulph, Herzog in Baiern, (als Marschall) für Unterkunft der Reiter und ihrer Pferde Sorge getragen. 2) Otto hatte wohl von seinem Vater die Thatkraft, nicht aber dessen Mäßigung und Leutseligkeit geerbt, wodurch dieser die Menschen an sich zu fesseln verstand. Otto hatte während seiner 37jährigen Regierung mit unaufhörlichen inner« Unruhen, mit Verschwörungen und Aufruhr zu kämpfen, welche zum Theil durch den Zwiespalt in seiner eigenen Familie hervorgerufen wurden. 3) Otto schlug indeß mit starker Hand die wiederholten Ver- suche der Großen zur Empörung nieder; eine ungemeine Thatkraft zeigte ihn auch der schwierigsten Lage gewachsen, um das königliche Ansehen und die Einheit des Reichs aufrecht zu erhalten. ' Der neue König hatte sich die Aufgabe gesetzt, die Macht der Herzoge zu brechen, und diese als Vasallen des Reichs wieder in größere Abhängigkeit vom Könige zu bringen. Dies Streben wurde der Ausgang vieler Wirren und Auflehnungen der Großen. 4) Die gefährlichste wurde die des alten Herzogs Eberhard in Franken, der weil er einen sächsischen Dynasten, seinen bis- herigen Vasallen, der dem Frankenherzog nicht mehr Lehnsdienste leisten wollte, eigenmächtig gezüchtigt und dessen Feste niedergebrannt hatte, vorn Könige zur Verantwortung gezogen worden war. Auf einem Reichstage zu Magdeburg (936) wurde Eberhard mit 100 Pferden gebüßt, während dessen Teilnehmer die Schmach des Hundetragens traf. Der alte Eberhard, der früher besondere Ver- dienste um das sächsische Regentenhaus durch Auslieferung der Reichsinsignien erworben zu haben glaubte, fühlte mit seinen Franken solche Kränkung tief, und schritt zur offenen Auflehnung gegen König Otto fort. In dieselbe wurden bald Otto's mißvergnügter Stiefbruder Thankmar, und selbst der jüngere Bruder Heinrich hineingezogen; denn letzterer war der Liebling der Mutter, die schon früher der Ansicht gewesen, dieser habe mehr Recht zur Nachfolge auf den deutschen Thron, weil er erst geboren worden, nachdem Herzog Heinrich zur Königswürde erhoben sei. Auch Otto's Schwager, Herzog Giselb recht von Lothringen, gesellte sich zu dessen Gegnern, deren Plan dahin ging, jenen zu verdrängen und den jungen, mehr gefügigen Heinrich zum Könige zu erheben. Die Lage wurde um so bedenklicher, als Herzog Giselbrecht mit dem Könige von Frankreich «Ludwig Iv., mit dem Beinamen d'outremer, der Ueberseeische) Verbindungen anknüpfte, und ihm die Aussicht auf Wiederer- langung einer Oberlehnsherrlichkeit über Lothringen eröffnete. 5) So vielen Feinden gegenüber entwickelte jetzt in der Roth König Otto eine Tüchtigkeit und geistige Größe, die ihn des Thrones und des seltenen Glückes, das ihn unterstützte, würdig zeigten. Thankmar, der zuerst in Sachsen selbst die Waffen er- hoben, wurde geschlagen und floh, um ein Asyl zu finden, in eine
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer