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1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 109

1869 - Hannover : Hahn
109 2) Heinrich Ii. war nicht ohne wissenschaftliche Bildung, und entwickelte gleich in den ersten Jahren seiner Regierung durch ent- schlossene Unterdrückung innerer Fehden und Unruhen übermüthiger Großen und durch muthige Vertheidigung der Rechte des Reichs jene Thatkraft, welche die Mitglieder des sächsischen Königshauses auszeichnet. 3) Viel hatte Heinrich Ii. von Anfang seiner Negierung an mit dem tapfern und hochstrebenden polnischen Herzog Boleslaw Chro bry zu kämpfen; denn dieser hatte nach Otto's Iii. Tod Schlesiens und Böhmens sich bemächtigt und war bis in die Lausitz vorgedrungen. König Heinrich führte zwar den vertrie- benen böhmischen Herzog (Jaromir) als deutschen Lehnsfürsten nach Prag zurück, aber die schwierigen Kriege gegen Boleslaw selbst zogen sich mit Unterbrechungen bis zum I. 1018 hin, wo endlich ein dauernder Friede zu Bautzen zu Stande kam. Das frühere Lehnsverhältniß Polens zum deutschen Reich blieb bestehen, dagegen wurden das Lausitzer- und Milzenerland als deutsche Lehen dem Polenherzoge überlassen. 4) In Italien, wo man nach Unabhängigkeit von der deut- schen Herrschaft strebte, waren gleich nach Otto's Iii. Tode Un- ruhen ausgebrochen. Der Markgraf Ar du in von Ivrea wurde von der Mehrzahl der lombardischen Großen als König erkannt und zu Pavia gekrönt. Zur Wiederherstellung der Rechte des Reichs unternahm König Heinrich im I. 1004 seinen ersten Heerzug nach Italien. Arduin entfloh, ohne ernstlichen Wider- stand zu versuchen, und Heinrich wurde in Pavia von dem Erzbischof von Mailand mit der eisernen Krone gekrönt. Hein- rich kehrte, nachdem er auf einem Reichstage die Verhältnisse Italiens geordnet, nach Deutschland zurück, wo ihn die Polen- kriege beschäftigten. 5) Erst im I. 1013 ging König Heinrich zum zweiten mal nach Italien, wo wieder große Wirren unter den Parteien ein- getreten waren und auch Arduin neuen Anhang gefunden hatte. König Heinrich zog nach Rom, wo er mit seiner Gemahlin Kuni- gunde durch Papst Benedict Viii. die Kaiserkrönung empfing (14. Febr. 1014). Bei diesem Anlaß überreichte der Papst dem Kaiser einen goldenen Reichsapfel, als Sinnbild der Herrschaft über den Erdkreis (des imperium orbis). Mit Heinrich's Kaiserkrö- nung war Ruhe im obern und Mittlern Italien eingetreten. Ar- duin entsagte der Krone und starb bald als Mönch in einem Kloster bei Turin. 6) Einen dritten Zug nach Italien unternahm Kaiser Hein- rich im I. 1021 auf das Hilfegesuch des Papstes Benedict Viii., der von den Griechen von Unteritalien aus bedroht wurde. Hein- rich kämpfte glücklich gegen die Griechen, die nach der untersten
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