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1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 136

1869 - Hannover : Hahn
136 Stolze, Herzog von Baiern und Sachsen, der sich selbst rühmte, von einem Meere bis zum andern (von der Ostsee bis zur Adria) zu herrschen, bei der Wahl übergangen worden. Kaum war nämlich die Wahlversammlung auf den Mai 1138 nach Mainz ausgeschrieben, so wählten die zu Coblenz versammelten rheinischen Fürsten schon im Februar dieses Jahres den tapfern und edlen Hohenstaufen Konrad, Herzog von Franken, Heinrich's V; Schwestersohn, zum Könige, um Heinrich dem Stolzen zuvor- zukommen. Ebenso eilig wurde Ko nrad's Krönung zu Aachen vollzogen, worauf schon am nächsten Pfingsten auf einem Fürsten- tage zu Bamberg auch die Sachsen dem neuen Könige huldigten. 2) Der stolze Welfe, Herzog Heinrich, der in Bamberg nicht erschienen war, lieferte zwar die Reichsinsignien, die er in Händen hatte, aus. Als er aber sich weigerte, eines seiner Herzogthümer abzutreten, wie König Ko nrad verlangte, weil es wider die Ordnung des Reichs sei, daß ein Fürst zwei Herzogthümer verwalte, so wurde er auf einem Fürstentag zu Würzburg (1138) wegen Ungehorsams mit der Acht belegt, und gleich daraus auf dem Reichstag zu Goslar seiner Reichslehen verlustig erklärt. Ko nrad gab Sachsen an den Grafen Alb recht den Bär aus dem Hause Anhalt (Askanien), der durch König Lothar Ii. die Markgrafschaft Nordsachsen (die jetzige Altmark) erhalten hatte, Baiern aber an den Markgrafen Leopold von Oestreich, Konrad's Halbbruder von mütterlicher Seite. H 3) In dem hierüber entstandenen Kriege wurde Heinrich bald aus Baiern, wo der stolze Fürst wenig Anhang zählte, ver- trieben, behauptete sich aber im Sachsenland, das mit Treue an den Welfen hing, und auch nach Heinrich's frühem Tode (1139) in Waffen blieb. Im obern Deutschland setzte Heinrich's Bruder, Graf Welf Vi. von Altorf, den Krieg fort, wurde indeß, als er die von König Konrad belagerte welfische Stadt Weinsberg entsetzen wollte, 1140 besiegt. In dieser Schlacht soll zuerst der Parteimf: Hie Welf, Hie Waiblinger gehört worden sein. 4) Das umlagerte Weinsberg sah sich nun zur Uebergabe gezwungen; König Konrad, über den hartnäckigen Widerstand des Städtchens erbittert, gedachte dieses strenge zu behandeln, doch sollten die Frauen mit ihren kostbarsten Schätzen freien Abzug erhalten. Da erschien am Tage der Uebergabe ein seltsamer Aufzug von Frauen, jede ihren Mann auf dem Rücken. Solche Treue rührte den König, so daß er sie Alle frei ziehen ließ, und auch der Ort mit seiner Burg, fortan die „Weibertreue" genannt, erhalten blieb. 5) Nach dem Tode Leopold's von Oestreich verglich sich Konrad mit den Welfen (1141). Heinrich der Löwe, bei
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