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1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 13

1869 - Hannover : Hahn
13 Stammesverwandtschaft vergessend, mit Vorliebe zu Frankreich und wider das Reich hielt, da jenes gut zahlte und aus Schwei- zern seine Söldner warb. 8. Die italienischen Händel und Kriege. 1) Unter Maximilian begann eine neue Stellung der europäischen Staaten zu einander sich zu entwickeln, die jene Wechselwirkung ihrer Interessen nach sich zog, die man das euro- päische Staatensystem zu nennen pflegt. Zunächst war Italien, dessen Zerrissenheit und innerer Hader die größern Nachbarstaaten zu Eroberungen einluden, das Ziel ehrgeiziger Unternehmungen, in denen dort Frankreich, Spanien und der deutsche Kaiser einander begegneten und sich feindlich entgegentraten. 2) Dieses Land umfaßte gegen Ende des 15. Jahrhunderts folgende wichtigere Staaten: das Königreich Neapel, wo nach langen Kämpfen zwischen den Nachkommen Karl's von Anjou und dem mit den deutschen Hohenstaufen verwandten spanischen Hause Aragon das letztere sich behauptet hatte; Ferdinand der Katholische von Spanien trug seit 1501 auch die Krone von Neapel und Sicilien. — Der Kirchenstaat, wo Papst Alexan- der Vi. aus dem Hause Borgia, fast nur durch Laster bekannt, seit 1491 die dreifache Krone trug; auf ihn folgte im I. 1503 der kriegerische Papst Julius Ii., und nach dessen Tode (1513) der gebildete Leo X. aus dem Hause Medici. — Das Herzogthum Mailand, das noch als deutsches Reichslehen galt, in dessen Besitz die Familie Sforza war (seit 1447). Aber diese Familie lag mit sich selbst im Streit, indem der Oheim und Vormund Lud- wig Moro seinem schwachen Neffen Johann Galeazzo das Erbe vorenthielt, um selbst die Herzogskrone zu erlangen, was zunächst Anlaß zur Einmischung der Fremden und zu Krieg gab. — Die Republik Venedig, noch immer der bedeutendste Staat im obern Italien, mächtig zur See, wie auch durch ein Gebiet auf dem festen Lande, das sich vom Comer-See bis nach Dalmatien hinein erstreckte. — Die Republik Florenz, blühend unter Leitung der Mediceer durch Handel, Pflege der Kunst und Wissenschaften. — Außerdem gab es eine Anzahl Fürsten und Herren, die dem Na- men nach als Vicarien des heiligen römischen Reichs, der That nach aber selbstständig über einzelne Städte und Gebiete herrschten, so das Haus Gonzaga über Mantua, die Bentivoglio über Bologna, die Manfredi über Faenza, das Haus Este über Ferrara u. a. — An der Grenze Italiens hatte sich unter dem gräflichen Hause Savoyen, das von Kaiser Sigismund den
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