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1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 187

1869 - Hannover : Hahn
187 Mitgliedern übertragen. Das französische D i r e c t o r i u m hatte für den neuen entscheidenden -Feldzug große Rüstungen gemacht, und die Mittel dazu durch Zwangsanleihen und ein neues Papier- geld, die Territorialmandate, gewonnen. Carnot's Kriegsplan war auf das Herz Oestreichs gerichtet. Moreau sollte vom Oberrheine, Jo urdan vom Niederrheine aus gegen Oe streich vorrücken, die italienische Armee aber von Italien aus Oestreich bedrohen. 3) Am Rheine ward der Waffenstillstand am 21. Mai gekün- digt. Jourdan, der bei Düsseldorf über den Rhein setzte, drängte die Oestreicher unter fortwährenden wechselvollen Gefechten bis in die Oberpfalz. Moreau, der am 24. Juni bei Kehl über den Rhein ging, rückte unaufhaltsam über den Schwarzwald nach Baiern vor. Der Markgraf von Baden, der Herzog von Würtem- berg, der Kurfürst von der Pfalz, überhaupt die Stände des schwä- bischen und fränkischen Kreises, mußten mit der französischen Re- publik Separatverträge abschließen und zum Voraus auf ihre Be- sitzungen auf dem linken Rheinufer, Frankreichs längst ersehntes Ziel, entsagen, wofür sie auf Kosten ihrer Mitstände später beim Eintritte des allgemeinen Friedens entschädigt werden sollten. 4) So waren die französischen Heere bis in's Herz von Ober- deutschland vorgedrungen, und hatten in den durchzogenen Land- schaften sich neu bekleidet und große Summen erpreßt. Im August stand Jourdan bereits in der Gegend von Regensburg, und Mo- reau in der Nähe von Ingolstadt, während eine Abtheilung seines Heeres Tyrol bedrohte. Jetzt entwickelte aber der Erzherzog seinen meisterhaften Vertheidigungsplan. Plötzlich wandte er sich mit verstärkter Macht gegen Jourdan, schlug dessen rechten Flügel unter dem General Bernadotte bei Teining (22. Aug.), und Jourdan selbst bei Amberg <24. Aug.) und bei Würz bürg (3. Sept.). Jourdan's zurückziehendes Heer löste sich bald in völlige Flucht auf, und nur die Reste erreichten Düsseldorf wieder. Durch diese Ereignisse wurde Moreau in seinem Rücken bedroht und zum Rückzuge aus Baiern gezwungen. Er bewirkte denselben (seit 20. Sept.) durch Schwaben und die Engpässe des Schwarzwaldes unter steten Gefechten mit den verfolgenden Obst- reichem als ein Meister der Kriegskunst, und gewann bei Hünin- gen wieder das linke Rheinufer (14. October). 5) Das Schicksal des Feldzuges sollte jedoch in Italien ent- schieden werden. Hier hatte Carnot den Oberbefehl an den ihm empfohlenen Corsen, den General Napoleon Bonaparte (geboren zu Ajaccio 15. Aug. 1769) übertragen, der mit diesem ersten ita- lienischen Feldzuge durch eine Reihe der überraschendsten Siege seine glänzende Laufbahn begann. Ende März (1796) übernahm Bonaparte zu Nizza (an Scherer's Stelle) den Heerbefehl über
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