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1869 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Beck, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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1809 als der erste Schritt zur Befreiung Deutschlands ange-
sehen werden.
2) Denn leider schien das Maß der Erniedrigung für das
deutsche Volk noch nicht voll genug. Der Aufruf Oestreichs
an die Deutschen fand darum nur vereinzelten Anklang. Ein-
zelne Erhebungen mißlangen, so die des Obersten von Dörnberg
in Hessen und des tapfern preußischen Reiterführers Schill, der
mit einem Freicorps eine Erhebung Norddeutschlands versuchte.
Der Aufstand in Hessen wurde niedergeschlagen, Dörnberg ent-
kam nach England. Schill war von dänischen und holländischen
Truppen nach Stralsund gedrängt worden, wo er seinen Tod fand.
Eilf seiner gefangenen Offiziere wurden auf Napoleon's Befehl zu
Wesel erschössen (16. Sept.), andere auf die Galeeren gebracht. —
Nur das treue Tyrol erhob sich ^n Masse und bestand helden-
müthig unter Andreas Hofer, Speckbacher u. A. (April bis
Novbr.) gegen die überlegenen Baiern und Franzosen einen blu-
tigen Kampf, dessen Ausgang jedoch von dem des Hauptkampfes
abhing.
3) Dieser begann mit Glück. Das östreichische Hauptheer war
unter dem Erzherzog Karl in Baiern vorgerückt. Ein zweites
Heer unter dem Erzherzog Johann drang gegen Italien, wo
es über den Bicekönig Eugen Vortheile errang, ein drittes unter
Erzherzog Ferdinand gegen Warschau vor. Napoleon griff
mit seiner Hauptmacht den Erzherzog Karl in Baiern an, der
ihm in fortwährenden blutigen Kämpfen (19.—23. April) den
tapfersten Widerstand entgegensetzte. Der Erzherzog zog sich nach
den Schlachten bei Pfaffenhofen (19.), Abensberg (20.), Landshut
(21.), Eckmühl (22.) und bei Regensburg (23. April) auf das
linke Donauufer und nach Böhmen zurück.
4) Am 12. Mai besetzten die Franzosen zum zweitenmal die
östreichische Hauptstadt. Als nun aber Napoleon auf das linke
Donauufer hinüberging, wurde der unüberwindlich Geglaubte in
der großeir Schlacht bei Aspern und Eßling auf dem March-
felde (21. und 22. Mai) von dem Erzherzog Karl zum erstenmal
glorreich besiegt. Napoleon mußte auf der von ihm befestigten
Insel Lob au eine Zuflucht suchen. Indessen waren bei dem Vor-
rücken der Franzosen auch die beiden Erzherzöge Johann und
Ferdinand zum Rückzüge genöthigt worden. Eugen drang bis
an die Raab vor und vereinigte sich bei Bruck mit Napoleon's
Hauptheer (28. Mai). So verstärkt errang Napoleon in der
zweitägigen blutigen Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli) über
den Erzherzog Karl wieder die Oberhand, worauf ein Waffen-
stillstand zu Znaym in Mähren (12. Juli) zu Stande kam*),
dem nach längerer Unterhandlung der Friede zu Wien folgte
(14. Oct. 1809).