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1. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 213

1869 - Hannover : Hahn
213 1809 als der erste Schritt zur Befreiung Deutschlands ange- sehen werden. 2) Denn leider schien das Maß der Erniedrigung für das deutsche Volk noch nicht voll genug. Der Aufruf Oestreichs an die Deutschen fand darum nur vereinzelten Anklang. Ein- zelne Erhebungen mißlangen, so die des Obersten von Dörnberg in Hessen und des tapfern preußischen Reiterführers Schill, der mit einem Freicorps eine Erhebung Norddeutschlands versuchte. Der Aufstand in Hessen wurde niedergeschlagen, Dörnberg ent- kam nach England. Schill war von dänischen und holländischen Truppen nach Stralsund gedrängt worden, wo er seinen Tod fand. Eilf seiner gefangenen Offiziere wurden auf Napoleon's Befehl zu Wesel erschössen (16. Sept.), andere auf die Galeeren gebracht. — Nur das treue Tyrol erhob sich ^n Masse und bestand helden- müthig unter Andreas Hofer, Speckbacher u. A. (April bis Novbr.) gegen die überlegenen Baiern und Franzosen einen blu- tigen Kampf, dessen Ausgang jedoch von dem des Hauptkampfes abhing. 3) Dieser begann mit Glück. Das östreichische Hauptheer war unter dem Erzherzog Karl in Baiern vorgerückt. Ein zweites Heer unter dem Erzherzog Johann drang gegen Italien, wo es über den Bicekönig Eugen Vortheile errang, ein drittes unter Erzherzog Ferdinand gegen Warschau vor. Napoleon griff mit seiner Hauptmacht den Erzherzog Karl in Baiern an, der ihm in fortwährenden blutigen Kämpfen (19.—23. April) den tapfersten Widerstand entgegensetzte. Der Erzherzog zog sich nach den Schlachten bei Pfaffenhofen (19.), Abensberg (20.), Landshut (21.), Eckmühl (22.) und bei Regensburg (23. April) auf das linke Donauufer und nach Böhmen zurück. 4) Am 12. Mai besetzten die Franzosen zum zweitenmal die östreichische Hauptstadt. Als nun aber Napoleon auf das linke Donauufer hinüberging, wurde der unüberwindlich Geglaubte in der großeir Schlacht bei Aspern und Eßling auf dem March- felde (21. und 22. Mai) von dem Erzherzog Karl zum erstenmal glorreich besiegt. Napoleon mußte auf der von ihm befestigten Insel Lob au eine Zuflucht suchen. Indessen waren bei dem Vor- rücken der Franzosen auch die beiden Erzherzöge Johann und Ferdinand zum Rückzüge genöthigt worden. Eugen drang bis an die Raab vor und vereinigte sich bei Bruck mit Napoleon's Hauptheer (28. Mai). So verstärkt errang Napoleon in der zweitägigen blutigen Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli) über den Erzherzog Karl wieder die Oberhand, worauf ein Waffen- stillstand zu Znaym in Mähren (12. Juli) zu Stande kam*), dem nach längerer Unterhandlung der Friede zu Wien folgte (14. Oct. 1809).
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