1869 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Beck, Joseph
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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länder Holstein und Lauenburg die bloße Personalunion jetzt
zu Recht erkennen.
6) Indessen wurde in Holstein, wo nur der Mannsstamm
zur Succession berechtigt war, dem Dänenkönig die Huldigung
verweigert. Die Mehrzahl der Bevölkerung zeigte sich vielnrehr
entschlossen, den Erbprinzen Friedrich von Au gusten bürg,
den zur Erbfolge in Holstein am meisten berechtigten Agnaten, als
Herzog anzuerkennen und ihm als Landesherrn zu huldigen.
Uebrigens hatte die Sache der Elbherzogthümer längst die lebhaf-
teste Theilnahme aller Kreise des deutschen Volkes erregt; man
erblickte in ihr ein hohes nationales Interesse des gesammten
Deutschlands. Dieser öffentlichen Stimmung vermochte selbst der
Bundestag sich nicht zu entziehen. Er beschloß am 7. Dec. 1863
eine Bundesexecution gegen Dänemark, um es zum Nachgeben zu
bestimmen, und behielt sich die Entscheidung über die Successtons-
frage in Holstein vor. Mit der Vollstreckung der Execution
wurden Sachsen und Hannover beauftragt, deren Truppen
noch vor Ende des Jahres die beiden Bundesländer Holstein
und Lauen bürg besetzten.
§. 118.
Fortsetzung. Befreiung der Elbherzogthümer von dänischer Fremdherrschaft.
1) Dies war die Lage der Dinge, als mit Anfang des Jahres
1864 eine folgenreiche Wendung in der Politik der beiden leitenden
deutschen Großmächte eintrat. Diese hatten am 14. Januar am
Bunde den Antrag gestellt, daß auch Schleswig einstweilen in
Besitz genommen werden solle, was jedoch von der Majorität des
Bundestages (11 gegen 7 Stimmen) abgetehnt wurde. Jetzt hielten
es Oe streich und Preußen ihrer Stellung und den politischen
Plänen, welche die eine oder die andere dieser beiden Mächte
bereits im Geheimen hegen mochte, für angemessener, fortan mit
Uebergehung des Bundestages lediglich als europäische
Großmächte Dänemark gegenüber zu handeln, und den holsteinischen
Conflict, in den sich bereits andere Großmächte (Rußland, England,
Frankreich) wieder einmischen wollten, selbstständig zur Entscheidung
zu bringen.
2) Nach einer geheimen Verabredung stellten Oeftreich und
Preußen an die dänische Negierung die Forderung, die neue
Verfassung (vom 18. Novbr. 1863) hinsichtlich der Einverleibung
des zwar nicht zum deutschen Bunde, wohl aber zu Holstein
gehörigen schleswigischen Landes abzuändern. Als dies in
Kopenhagen verweigert wurde, überschritten am 1. Februar
1864 preußische Truppen unter dem Prinzen Friedrich Karl
und östreichische unter dem General von Gablenz die