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1. Die Neuere Geschichte - S. 40

1850 - Hannover : Hahn
40 fürst Johann Georg von Sachsen, der die Ausbreitung des Calvinismus in Böhmen fürchtete, auf Seite des Kaisers, der beiden für die zu leistende Hilfe gewinnversprechende Zusiche« rungen machte. Maximilian rückte mit dem ligistischen Heere unter dem tapfern Feldherrn Tserklas Tilly nach Oberöst- reich, unterwarf die dortigen Protestanten und wandte sich dar- auf gen Böhmen. Zugleich besetzte der Kurfürst von Sach- sen die Lausitz, während der kriegskundige spanische Feldherr Spin ola mit einem zahlreichen Heere aus den Niederlanden nach der Unterpfalz zog. D Friedrich V., eitel und ohne höhere Kraft des Geistes, hatte trotz der überall drohenden Gefahren die beste Zeit, sich zu mannhaftem Widerstande zu rüsten, hingehen lassen. Auch hatte er durch vielfache Mißgriffe, insbesondere durch neue Steuern und gewaltthätige Einführung des reformirten Kultus selbst die Gemüther der Böhmen sich entfremdet. Daher geschah es, daß Friedrich's Truppen von dem vereinigten li gistisch - kaiserlichen Heere unter Maximilian, Tilly und Bouc- quoy in kurzer Schlacht am weißen Berge bei Prag (8. Nov. 1620) geschlagen und zerstreut wurden. 5) Diese Schlacht entschied das Schicksal Böhmens. Fried- rich, nun zum Spott der Winterkönig genannt, entfloh über- eilt nach Holland. Böhmen wurde als aufrührerisches Land be- handelt; viele wurden hingerichtet, andere mit lebenslänglichem Kerker und Einziehung ihrer Güter bestraft. Die Religionsfrei- heiten der Böhmen wurden aufgehoben und die Jesuiten in das Land zurückgerufen. Kaiser Ferdinand,, zerschnitt selbst einige Jahre später den Masestätsbrief. Über Friedrich wurde die Reichsacht verhängt (1621). 6) Auch die Unterpfalz wurde von Spin ola besetzt, mit Ausnahme von Heidelberg, Mannheim und Fran- kenthal. Hierauf löste sich die protestantische Union aus Furcht auf (1621). 7) Noch ergriffen aber drei Männer für den geächteten Kur- fürsten und für die protestantische Sache das Schwert und traten nach einander auf dem Kampfplatze auf. Der kriegserfahrene Graf Mansfeld, aus Böhmen verdrängt, gewann einen Theil der Unterpfalz wieder und schlug den verfolgenden General Tilly bei Wiesloch (29. Apr. 1622). — Markgraf Georg Fried- rich von Baden-Dur lach übergab die Negierung seines Lan- des seinem Sohne, sammelte ein wohlgerüstetes Heer von 15,000 Mann und stieß zu Mansfeld. Als er sich aber von diesem trennte, wurde er von Tilly in blutiger Schlacht bei Wimpfen (6. Mai 1622) besiegt und nur durch die heldenmütige Selbst- aufopferung von 400 Bürgern von Pforzheim mit einem Theil des Heeres gerettet. — In Nordteutschland sammelte Her-
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