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1. Die Neuere Geschichte - S. 182

1850 - Hannover : Hahn
182 2) Denn leider schien das Maß der Erniedrigung,, für das teutsche Volk noch nicht voll genug. Ein Aufruf Ostreichs an die Deutschen fand darum nur vereinzelten Anklang. Der tapfere Schill, der mit seinem Freicorps eine Erhebung Nord- teutschlands versuchte, wurde von dänischen und holländischen Trup- pen nach Stralsund gedrängt, wo er seinen Tod fand. Eilf seiner Officiere wurden auf Napoleon's Befehl zu Wesel erschos- sen (16. Sept.). Nur das treue Tyrol erhob sich in Masse und bestand heldenmüthig unter Andreas Hofer, Speckbacher u.a. (Apr.— Nov.) gegen die überlegenen Baiern und Franzosen einen blutigen Kampf, dessen Ausgang jedoch von dem des Hauptkampfeö abhing. 3) Dieser begann mit Glück. Das östreichische Hauptheer war unter dem Erzherzog Karl in Baiern vorgerückt. Ein zweites Heer unter dem Erzherzog Johann drang gen Italien, wo es über den Vicekönig Eugen Vortheile errang, ein drittes unter Erzherzog Ferdinand gen Warschau vor. Napoleon griff mit seiner Hauptmacht den Erzherzog Karl in Baiern an, der ihm in fortwährenden blutigen Kämpfen (19—23. April) den tapfersten Widerstand entgegensetzte. Der Erzherzog zog sich nach den Schlachten bei Pfaffenhofen (19.), Abensberg (20.), Landshut (21.), Eckmühl (22.) und bei Regensburg (23. April) auf das linke Donauufer und nach Böhmen zurück. 4) Am 12. Mai besetzten die Franzosen zum zweitenmal die östreichische Hauptstadt. Als nun aber Napoleon auf das linke Donauufer hinüberging, wurde der unüberwindlich Geglaubte in der großen Schlacht bei Aspern und Eßling auf dem March- felde (21. und 22. Mai) von dem Erzherzog Karl zum erstenmal glorreich besiegt. Napoleon mußte auf der von ihm befestigten Insel Lobau eine Zuflucht suchen. Indessen waren bei dem Vor- rücken der Franzosen auch die beiden Erzherzoge Johann und Ferdinand zum Rückzug genöthigt worden. Eugen drang bis an die Raab vor und vereinigte sich bei Bruck mit Napoleon's Hauptheer (28. Mai). So verstärkt errang Napoleon in der zweitägigen blutigen Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli) über den Erzherzog Karl wieder die Oberhand, worauf ein Waffen- stillstand zu Znaym in Mähren (12. Juli) zu Stande kam >), dem nach längerer Unterhandlung der Friede zu Wien folgte (14. Oct. 1809). 5) In diesem Frieden trat Ostreich zu Gunsten der Verbün- deten Napoleon's Salzburg mit Berchtesgaden, das Jnn- viertel u. a. an Baiern, Westgallizien mit Krakau an das Großherzogthum Warschau, ein Stück von Ostgallizien aber an Rußland ab, das zu Gunsten Napoleon's ein Hilfscorps hatte vorrücken lassen. Theile von Kärnthen, ganz Krain, Görz, Triest, Istrien, Ragusa u. a. kamen als sogenannte
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