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1. Theil 1 - S. 161

1827 - Breslau : Max
--------- 161 ---------------- Zerstörung der Stadt herbeiführte, sondern auch leicht dem gan- zen römischen Staat seine Existenz hatte kosten können. Eine Stadt in Etrurien, Clustum, dieselbe, wo Porsenna König gewesen war, schickte Abgesandte nach Nom. „Liebe Römer," sprachen die, „kommt doch und helft. Ein wildes Volk — Gallier nennen sie sich — belagert unsre arme Stadt. Es sind große, ungeschlachte Männer, wie Niesen; sie kommen aus dem Norden her, und sind wild wie das Land, aus dem sie kommen." Die Römer überlegten, was zu thun sey. Sie woll- ten nicht gern gleich Krieg anfangen, und schickten daher drei Brüder, die Fabier, an die Gallier ab, sie abzumahnen; sonst, drohten sie, würden sie den Clustern beistehen. Diese Gesand- ten wurden vor den König der Gallier, Brennus, geführt, und richteten ihren Auftrag aus. Brennus antwortete, er habe zwar eben jetzt zum ersten Male den Namen der Römer nennen gehört; doch wolle er gern glauben, daß sie brave Leute waren, weil die Cluster in der Noth zu ihnen ihre Zuflucht genommen hätten. Auch ihm sey es ganz recht, wenn die Sache friedlich abgemacht würde; dies könne aber nur geschehen, wofern die Cluster, die mehr Acker besäßen als sie gebrauchten, den Gal- liern von ihrem Ueberflusse abgeben wollten. Schlügen dies die Cluster ab, so würden sie, die Gallier, darum kämpfen in Ge- genwart der römischen Gesandten, damit diese in Nom verkün- digten, wie weit die Gallier alle Völker an Tapferkeit überträ- fen. „Wahrlich!" erwiederten die Fabier, „eine sonderbare Art, sich Länder zu erwerben! Was habt ihr denn für ein Recht auf dies Land?" — „Wir führen," rief Brennus, „unser Recht auf der Spitze unsrer Schwerter, und tapferen Leuten gehört Alles!" — Ueber diese kecke Antwort ärgerten sich die Fabier; aber statt den Umständen nachzugeben, und die Cluster zu einem Ver- gleiche zu ermahnen, begaben sie sich in die Stadt, und redeten den Einwohnern noch mehr zu, nicht nachzugebcn, sondern die Gallier mit Gewalt wcgzutrciben. Ja sie stellten sich selbst an die Spitze der Einwohner bei einem Ausfälle; einer von ihnen erschlug selbst einen Hauptanführer der Gallier, und — diese erkannten sie. „Wie?" riefen Alle, „sind das die römischen Friedensvermittler, die jetzt so feindlich gegen uns verfahren? Weltgeschichte für Töchter, l. 11
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