1827 -
Breslau
: Max
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Privatunterricht, Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Dritte Periode.
Von Alexander bis zur Schlacht von Actium, 333 — 31
vor Christus.
<30, Alexander der Große. 333.
Ueber dem eigentlichen Griechenland lagen zwei Lander ne-
den einander. Das westliche hieß Epirus, das östliche Thes-
salien. Ueber diesen beiden Landern lagen wieder zwei andere;
über Epirus nämlich Jllyrien, und über Thessalien Make-
donien, ein schönes Land, voll herrlicher Thaler, früherhin aber
von rohen, ungeschlachten Menschen bewohnt, die von den sein-
gebildeten Griechen als Barbaren betrachtet wurden. Hatten
auch manchmal die Griechen, namentlich die Thebaner, mit ih-
nen Krieg gehabt, so hatten die Macedonier doch immer den
Kürzern gezogen, und wurden überhaupt von den Griechen
nicht sehr geachtet. Aber zu der Zeit der beiden thcbanischen
Helden, Epaminondas und Pelopidas, war ein macedonischcr
Königssohn, Philipp mit Namen, als Geisel nach Theben
gekommen. Hier hatte der lernbegierige Jüngling Gelegenheit,
Dinge zu sehen und kennen zu lernen, wovon seine ungebilde-
ten Landsleute nichts wußten. Er studirte die Wissenschaften
mit großem Eifer, und horchte besonders auf, wenn er den
Epaminondas oder Pelopidas sprechen hörte. Er war Zeuge
von den großen Thaten dieser großen Männer, er sah den En-
thusiasmus, den dieselben bei ihren Landsleuten erregten, und
war selbst ganz Bewunderung für die herrlichen Männer. Nach-
mals wurde er selbst König von Macedonien, und es ist kein
Wunder, daß er nun gleich eine Menge Verbesserungen machte.
Er übte seine Macedonier in einer bessern Kriegszucht, legte
Bergwerke an, die ihm vieles Geld verschafften, und bemäch-
tigte sich mehrerer Handelsstädte an der Küste seines Landes.—
Aber er hatte in Theben auch die Schwäche und Uneinigkeit der
griechischen Staaten belauscht, und, ehrgeizig wie er war, wollte
er nun davon Vortheil ziehen. Er hatte keinen andern Plan,
als ganz Griechenland unter seine Herrschaft zu beugen. Nach- »-