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1. Theil 1 - S. 323

1827 - Breslau : Max
323 48. Constantin der Große 333. — Theodosius der Große 39 5. Das römische Reich war, trotz aller Zerstörung im Innern, indessen durch fortwährend geführte Kriege so groß geworden, daß alle damals nur einigermaßen bekannte Länder dazu gehör- ten. Dies Alles zu übersehen, erforderte einen tüchtigen Mann, und doch hatten die meisten Kaiser keine Lust, sich viel um die Regierung zu bekümmern. Daher geschah es denn, daß es sich manche dadurch leichter machten, daß sie sich noch einen oder mehrere Reichsgehülfen oder Mitkaiser annahmen, die sich in die Provinzen theilten. So gab es zu Anfänge des 4ten Jahrhun- derts nicht weniger als 6 solcher Nebcnkaiser, die mit einander regierten. Einer darunter, gerade der Jüngste, Constantin, war ein Schlaukopf. Er machte den Plan, sich zum Allein- herrscher von Rom zu machen; dazu warf er den Samen der Zwietracht unter die 5 andern, hielt sich immer an die stärkere Partei, bezwang so Einen nach dem Andern, bis endlich außer ihm nur noch Einer übrig war, der ihm denn auch bald unter- lag. In einem dieser Kriege hatte er eine merkwürdige Erschei- nung. Schon immer nämlich war er den Christen geneigt ge- wesen, und hatte die Verfolgungen gegen sie streng verboten; daher denn auch eine Menge von ihnen in seinem Heere dien- ten, und ganze Regimenter aus Christen bestanden. Eines Mit- tags, als er eben mit seinen Soldaten dem Feinde entgegen rückte, sah er über der sinkenden Sonne die helle Gestalt eines Kreuzes strahlen, über dem man deutlich die Worte erkannte: „in diesem Zeichen wirst du siegen!" — Constantin starrte voll Erstaunen die Erscheinung an; auch seine Soldaten sahen das Nämliche. Unruhig, was das wohl zu bedeuten habe, schlief er Abends ein. Da erschien ihm im Traume unser Heiland mit seinem Kreuze, und befahl ihm, ein dem ganz ähnliches Kreuz machen zu lassen., welches in allen Schlachten vor dem Heere vorgetragen würde. Constantin that es sogleich, und hatte die Freude, daß von nun an alle seine Feinde vor ihm weichen mußten. Mag man auch die Erzählung deuten, wie man will, so bleibt doch so viel gewiß, daß Constantin von der Zeit an sich zum Christenthum wandte, eine Begebenheit 21*
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