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1. Theil 1 - S. 326

1827 - Breslau : Max
326 Eine große Veränderung ging durch Constantin mit Rom vor. Hier hatten bisher die Kaiser gewohnt; er aber beschloß die.residenz nach Byzanz zu verlegen, weil diese Stadt mehr in der Mitte des großen römischen Reichs lag. Von ihm erhielt nun auch die Stadt ihren Namen Constantinopel d. i. Con- ftantins Stadt. Sie wurde mit großer Pracht ausgebaut, und der Kaiser that alles Mögliche, um recht viele Einwohner dahin zu ziehen. Außer seinem herrlichen Palaste wurden eine Menge Kirchen nicht nur, sondern auch Privathauser auf seine Kosten erbaut, die er an seine Hofbeamten verschenkte; er ertheilte denen, die sich hier niederließen, viele Freiheiten, ließ täglich Korn, Oel und Speisen unter das Volk austhcilen, und erlangte dadurch auch wirklich, daß die neue Residenz bald recht volkreich wurde. Alle heidnische Tempel wurden hier in christliche Kirchen verwandelt, und der Götzendienst in dieser Stadt ganz abgeschafft. Aus großer Ehrfurcht für den Stifter der christlichen Re- ligion beschloß Constantin eine herrliche Kirche auf dem Oelberge bei Jerusalem zu bauen. Aber es war nicht leicht, dte heiligen Oerter, wo Jesus gekreuzigt und begraben war, aufzusinden; denn einer der früheren Kaiser (Hadrian) hatte aus Haß gegen die Christen, die er mit den Juden verwechselte, diese Oerter entweiht und unkenntlich gemacht. Ueber das Grab Jesu hatte er einen Hügel mit einem Tempel aufführen lassen, und über- haupt sich rechte Mühe gegeben, die ganze Gegend zu verän- dern. Um nun die heiligen Platze wieder aufzusinden und her- zustellen, reiste die fromme Helena, des Kaisers Mutter, selbst nach Jerusalem. Nach vielem Nachsuchen glaubte sie den rech- ten Ort gefunden zu haben; sie ließ gleich die herbeigeführte Erde wieder abtragen, und war, wie es heißt, so glücklich, das Grab des Heilands zu entdecken; und als man noch etwas weiter grub, fand man drei Kreuze und blutige Nägel in der Erde. Man vermuthete gleich, daß wohl das heilige Kreuz, an welchem unser Erlöser den Tod gelitten hatte, darunter scyn möchte, machte Versuche damit, und siehe da! das eine davon und die Nägel heilten einen Kranken und erweckten einen Tod- ten, denen man sie auflcgte. Helena, die gute, fromme Helena, war außer sich vor Freude. Sie ließ gleich eine herrliche Kirche darüber bauen, und theilte das Kreuz in zwei Halsten; die eine
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