1872 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 25
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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schaftlich. Als dieser aber schon nach drei Iahren starb, trat er an die Spitze des ganzen Reiches, das sich von Bayern bis an die Alpen und Pyrenen erstreckte. Unter ihm erreichte das durch die Thaten seiner Ahnherren verherrlichte Frankenreich die hchste Blthe, wie einst das macedonische unter Philipp's groem Sohne Alexander. Durch die Gewalt der Waffen war es gegrndet worden, nur durch sie konnte es auch erhalten und erweitert werden. Denn ringsumher war es von kriegen-scheu Nachbaren umlagert, die oft in wilden Schwrmen unter schrecklichen Verheerungen hereinbrachen und ihm den Unter-gang droheten. Wir werden deshalb Karl fast unaufhrlich auf dem Schlachtfelde, bald in diesem, bald in jenem Theile Europas, erblicken. In den sechs und vierzig Jahren, welche er regierte, ruhete nur ein Jahr sein blutiges Schlachtschwert.
Die emprungsschtigen Aquitanier im sdwestlichen Theile Galliens, geheime Bundesgenossen der Araber im be-nachbauten Spanien, waren die ersten, an welchen Karl sein Schwert versuchte. Sie wurden so schnell besiegt als berrascht.
16. Karl's erster Sachsenkrieg (772).
Hierauf begann der langwierigste und blutigste Krieg mit den Sachsen. Dieses alte mchtige Volk des Nordens bewohnte damals die weite Ebene zwischen der Elbe, dem Niederrhein und der Nordsee. Wild wie sein Land, geschtzt durch unermeliche Wlder und Smpfe, mehr aber noch durch angestammte Tapferkeit, hielt es fest an den vaterlndischen Sitten und trotzte jeder fremden Gewalt. Am meisten hate es die bermtigen Franken und deren Religion. Unertrglich erschien es den Sachsen, da ein König Gewalt der das Leben eines freien Mannes, ein Held nicht seinen eigenen Himmel, ein Mann nicht das Recht haben sollte, die ihm zugefgten Beleidigungen selbst zu rchen. Voll Erbitterung fielen sie wiederholt in das frnkische Gebiet und raubten und mordeten. Jeder milungene Versuch erhhete nur ihre Khnheit. Noch jngst hatte ihnen Pipm der Kleine mit dem Schwerte das Versprechen abgezwungen,