1872 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 25
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sohn um die Hand der hinterlassenen Wittwe Lothar's, der schnen Adelheid. Als diese aber die Verbindung ausschlug, ward Berengar heftig entrstet. Um seiner Rache zu entgehen, ergriff ne die Flucht. Sie wurde aber wieder eingeholt, schmhlich mihandelt und dann in einen festen Thurm gesperrt, um durch Strenge ihren Sinn zu beugen. Jedoch vergebens! Adelheid vertraute auf Gott und ward gerettet. Ein frommer Mnchs mit Namen Martin, dem das Schicksal der kniglichen Wittwe nahe ging, grub, heit es, heimlich einen Gang unter der Thr ihres Kerkers her, fhrte sie in stiller Nacht durch denselben hinaus, fuhr mit ihr auf einem Fischernachen der den Comersee und versteckte sie erst in den Kornfeldern, dann im nahe gelegenen Walde. Hier lebte sie mehre Tage hindurch von Fischen, welche ihr ein mitleidiger Fischer als Almosen reichte, während der treue Martin ihre Freunde zum Schutze aufrief. Einer der-selben, der Markgraf Azzo, brachte sie auf sein Schlo Canossa, mitten in den Apenninen, in Sicherheit. Berengar erhielt Nach-rieht davon und forderte feine Gefangene zurck. Da aber der Markgraf sich weigerte, erschien er mit Ro und Mann vor dem Schlosse und belagerte es. In dieser Noth wandte sich die un-glckliche Wittwe an den mchtigen König Otto und bot ihm ihre Hand und Italiens Krone als Preis der Rettung an. Dieser hatte schon viel von der Schnheit und Liebenswrdigkeit der Adelheid gehrt, und es war ihm jetzt ein schmeichelhafter Gedanke, der Retter des holden Weibes zu werden. Er brach daher auf, zog mit Heeresmacht der die Alpen und ward Befreier und Gemahl der schnen Adelheid. Auch nahm er Italiens Krone an; doch belehnte er spter mit derselben den Berengar, als dieser zu Augs-brg sich vor ihm gedemthigt und Treue geschworen hatte.
Schlacht auf dem Sechfelde (955). Kaum waren diese Unruhen beschwichtigt, als die Ungarn, uneingedenk ihrer Niederlage unter Heinrich, ihre Versuche auf Deutschland er-neuerten. Dieses Mal wurden sie von Dtto's eigenem Sohne Ludolf und von seinem Schwiegersohne Konrad herbeigerufen,