Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 119

1872 - Münster : Coppenrath
119 des gegebenen Aergernisses in einem wollenen Bugewande eine geraume Zeit hindurch am Eingange der Kirche im Angesichte der vorberwandernden Menge stehen und sich so ffentlich demthigen. Dabei mute er saften und beten, bis er durch des Priesters Lossprechung wieder in den Schoo der Kirche zurckgefhrt war. Nicht Niedere allein, sondern auch Hohe unterzogen sich bereitwillig dieser und jeder anderen Art von Bubung, die ihnen au:erlegt wurde. Selbst Fürsten stiegen vom Throne, um in Sack und Asche vor ihren Unterthanen Bue zu thun. Das schien ihnen keine Demthigung vor Menschen zu sein, sondern vor Gott, vor welchem Fürsten und Bettler gleich stehen. Auch Heinrich unterwarf sich zu Canossa der Bubung. Hier, im einsamen Schlohofe, stand der König von Italien und Deutschland drei Tage im wollenen Bukleide mit bloen Fen mitten im Winter, vom frhen Morgen bis an den Abend, ohne sich mit Speise und Trank zu laben, und harrte der Lossprechung. Die Grfin Mathilde bat mit heien Thrnen um Mitleid mit dem armen Benden, der geduldet hatte, was kein Kaiser vor ihm. End-lich, am vierten Tage, lsste ihn der Papst vom Banne, fgte aber die Bedingung hinzu, da er ruhig nach Deutschland gehe und sich aller kmglichen Gewalt so lange enthalte, bis der anberaumte Reichstag selbst hierber entschieden habe. Mit Unwillen und Zorn im Herzen schied Heinrich vom Papste. Gegen sein ausdrckliches Versprechen trat er in Italien als König aus und verband sich von Neuem mit Gregorys Feinden. Um ihn sammelten sich wieder viele lombardische Groe und alle von Gregor gebannten Bischfe und schwuren ihm Beistand, wenn er Rache nehmen wolle an dem Papste. Hierdurch zu neuen Hoffnungen belebt, verga Heinrich Deutschland und ver-weilte in Italien. Als aber seine Gegner in Deutschland seine kriegerischen Maregeln sahen, erwhlten sie ohne alle Rcksicht zu Forchheim einen anderen König, und zwar den Herzog Rudolf von Schwaben, am 15. Mrz 1077. Schnell eilte er jetzt nach Deutschland zurck. Auch hier fand er Anhnger
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer