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1. Geschichte des Mittelalters - S. 146

1872 - Münster : Coppenrath
146 offene Stadt. Nun begann ein furchtbares Gemetzel. Weder Greise, noch Weibe'r, noch Kinder wurden verschont. Zehntau-send sollen an einem Tage unter dem Mordschwerte gefallen sein; so grausam war ihre Rache wegen des vielfachen Elendes, das sie vor den Mauern erlitten hatten. Doch ein noch gre-res berkam sie jetzt innerhalb derselben. Schon am dritten Tage nach der Einnahme langte der trkische Emir Korboga mit zahllosen Scharen vor Antiochia an und schlo es rings-umher ein. Das christliche Heer, welches in so kurzer Zeit die ausgehungerte Stadt mit den nthigen Lebensmitteln nicht hatte versorgen knnen, gerieth in die schrecklichste Noth. Man a schon Pferde, Kameele, Esel, Muse, gekochte Thierhute und Baumrinden. Durch Hunger und Noth ermattet, auf allen Sei-ten von Gefahr umringt, verloren viele aus dem Volke, ja selbst unter den Vornehmen und Angesehenen, allen Mnth. Sie lie-en sich zur Nachtzeit an Stricken von der Mauer hinab (wo-von sie den Schimpfnamen Stricklufer bekamen) und suchten zu entwischen. Andere gingen sogar zu den Trken der und schwuren ihren Glauben ab. Die Noth der Belagerten war so grenzenlos, da nur durch ein Wunder Rettung mglich schien. Um diese Zeit kam eiligst ein franzsischer Geistlicher, Na-mens Peter Barth elemy, zu den Fürsten und erzhlte mit groer Umstndlichkeit: Der heil. Andreas sei ihm viermal im Traume erschienen und habe ihm aufgetragen, den Fürsten zu verknden, da vor dem Hochaltare der Peterskirche in Antiochia die Lanze vergraben liege, mit welcher die Seite des Heilandes am Kreuze durchstochen worden; auch habe ihm der Heilige genau die Sttte bezeichnet, wo sie zu finden sei. Diese msse ausgegraben und vom Grafen Raimund von Toulouse in der Schlacht vorgetragen werden. Ihr bloer Anblick wrde die Feinde Christi verscheuchen." Alle erstaunten, Alle glheten im heiligen Eifer auf. Sogleich wurden zwlf Männer in die Peterskirche geschickt, und die Threu sorgfltig hinter ihnen geschlossen. Das ganze Volk stand erwartungsvoll um die Kirche- I
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