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1. Geschichte des Mittelalters - S. 153

1872 - Münster : Coppenrath
I 153 nicht genug laben an den heiligen Reliquien; Jegliches wollten sie sehen, Jegliches berhren. Sie beichteten ihre Snden und gelobten Besserung mit lauter Stimme. Gottfried von Bouillon, der gefeiertste Held, ward einstimmig zum Könige von Jeru-salem ausgerufen; er aber lehnte bescheiden diese Wrde ab. Er wollte dort nicht König heien und eine goldene Krone tragen, wo einst Christus, der König der Könige, unter einer Dornenkrone geblutet hatte. Nur den Titel eines Schirmvogtes des heiliges Grabes nahm er an, waltete jedoch im Uebrigen als Oberherr und ordnete das junge christliche Reich durch Gesetze. Leider starb dieser treffliche Held schon das Jahr darauf, am 17. August 1100. Sein Nachfolger war sein Bruder Balduin, der zuerst den Namen König von Jerusalem annahm*). So gelangten die Christen am 15. Juli des Jahres 1099 in den Besitz der heiligen Stadt, nachdem sie dieselbe fnf Wochen und vier Tage belagert hatten. Allein es war noch schwerer, ste zu behaupten, als sie zu erobern. Denn rings-umher waren die Kreuzfahrer von auflauernden Feinden um-geben; Krankheiten brachen unter ihnen aus und rafften ganze Scharen dahin. Dazu fehlte es an Einigkeit. So verloren sie ihre Eroberung bald wieder. Nach diesem ersten Kreuzzuge muten deshalb nach und nach noch sechs andere unternommen werben. Fast zweihundert Jahre whrten diese Kreuzzge; ganz Europa blieb daher fortwhrend in Bewegung. *) Die Thatm der Kreuzfahrer, besonders Gottfrieds von Bouillon, hat Torquato Tasso, ein ausgezeichneter italienischer Dichter des sechzehnten Jahrhunderts, in seinem Gedichte: Das besreiete Jerusalem" verherrlicht.
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