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1. Geschichte des Mittelalters - S. 267

1872 - Münster : Coppenrath
I 267 gerieth bald so auer Fassung, da schon nach neun Tagen j die Belagerung ausgehoben werden mute. Schon hatte die Jungfrau ihr erstes Versprechen erfllt. Jetzt verlie sie Orleans, um auch ihren zweiten Auftrag, die Krnung des Kniges zu Rheims, auszufhren. Sie begab sich nach Tours zum Könige, kniete vor ihm nieber und sprach:-Wohlebler Dauphin (benn so nannte sie ihn immer vor der Krnung), kommet nun und empfanget die heilige Salbung und Eure knigliche Krone zu Rheims!" Obwohl es ein schweres und gefhrliches Unternehmen war, bis nach Rheims zu brin-gen, indem alle auf dem Wege bahin liegertben Festungen in den Hnden der Englnder und Burgunder sich befanden, so beschlo Karl dennoch, der Vorhersagung seiner gottbegeisterten Befreierin zu folgen. Und wirklich ffneten alle Städte auf dem Wege nach Rheims bei dem Erscheinen der Jungfrau ihre Thore, alle Festungen thaten sich vor ihr auf, und die Krnung wurde ruhig vollzogen (1429). Whrenb der ganzen Feierlich-feit stand Johanna, die Fahne in der Hand, neben dem Könige. Nach Beendigung derselben warf sie sich ihm zu Fen, umfate seine Kniee und flehete mit Thrnen um Erlaubui, jetzt zu ihrer frheren Beschftigung zurck zu kehren; ihre Senbung sei nun erfllt. Allein die Englnber waren noch mchtig in Frankreich, hatten sogar noch die Stadt Paris im Besitze; und um keinen Preis wollte Karl die verlieren, welche ihm bisher so gute Dienste geleistet hatte. Auf sein dringendes Begehren willigte sie endlich ein, bei dem Heere zu bleiben. Allein seit dem Zuge nach Rheims war der Geist von ihr gewichen. Bei den Franzosen erlosch immer mehr die frhere Begeisterung, und die Feinde erholten sich nach und nach von ihrer Furcht und leisteten herzhaften Wiberstanb. Zwar verrichtete sie noch manche bewunberungswrbige Helbenthat, jeboch im Januar 1430 wurde sie bei einem Ausfalle aus der Stadt Compiegue von den belagernden Burgundern gefangen genommen und ge-gen ein hohes Lsegeld an die Englnber ausgeliefert. Diese,
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