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1. Theil 2 - S. 225

1827 - Breslau : Max
225 Maske mit schönen Goldstückchen in Ohren, Augen und Nase, und am Halse eine Menge goldener Kleinodien; und als Colum- bus mit dem einen Schiffe in der Nahe seines Districts Schiff- bruch litt, weinte der gute Mann heiße Thranen, suchte den Co- lumbus freundlich zu trösten, und seine Indianer mußten alle Sa- chen aus dem Schiffe ans Land schaffen, wo sie in zwei Gebäu- den niedergelegt und die ganze Nacht bewacht wurden. Gern wäre Columbus noch weiter gesegelt; aber er hatte nur noch ein kleines Schiff übrig. Das eine war ja gescheitert, und mit dem andern war der Befehlshaber, Pinzon, heimlich davon gesegelt, um auf seine eigene Hand Entdeckungen zu machen, und damit in Spanien groß zu thun. Aber der ehrliche Kazike wollte Columbus nicht gern ziehen lassen; er bat ihn, doch da zu blei- den, und ihm gegen die Anfalle der Caraiben (Menschenfresser) der benachbarten Inseln beizustehen. Das ging aber nicht an; indessen da mehrere von der Schiffsmannschaft baten, auf Haiti zurückbleiben zu dürfen, so erlaubte es ihnen Columbus, beschloß aber, noch vorher den Indianern einen recht hohen Begriff von seiner Macht und einen Beweis seiner himmlischen Abkunft zu geben, damit die Wilden auch in seiner Abwesenheit die Spanier- gut behandeln möchten. Er ließ daher in seiner Gegenwart seine Spanier Waffenübungen anstellen, und erreichte dadurch ganz seinen Zweck. Mit Staunen und Schrecken sahen die Indianer das Hauen mit den Sabeln, und hörten mit Entsetzen das Schießen mit den Flinten, und als Columbus endlich eine Kanone abfeuern ließ, stürzten sie gar zu Boden. Absichtlich hatte er das Stück gegen die Wand des gestrandeten Schiffes richten lassen, und zeigte nun den Wilden die von der Kugel gemachte Oeffnung. Das vermehrte noch ihre Verwunderung; sie begriffen gar nicht, wie die Kanone, ohne nach dem Schiffe hinzulaufen, ihm Scha- den zufügen könnte, und hielten sie für ein mächtiges, lebendiges Wesen. Nun konnte Columbus auf geduldige Unterwerfung rech- nen. Zum Ueberfluß ließ er noch einen hölzernen Thurm an der Küste bauen, und die gutherzigen Indianer halfen wacker Breter und Balken zutragen. Ach! sie ahnten nicht, daß dieser Thurm ein Werkzeug zu ihrer Unterdrückung werden sollte! Nun machte sich Columbus zur Abreise fertig. Der gute Weltgeschichte für Töchter. Ii. 15
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