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1. Theil 2 - S. 235

1827 - Breslau : Max
235 düng vor dem Könige erscheinen zu können. Heinrich Vii. — so hieß damals der König — hatte ihn freundlich ausgenommen, eben so der König von Frankreich, der indessen schon von der berühm- ten Entdeckungsreise seines Bruders gehört hatte. Noch mehr Ehre hatte ihm Ferdinand der Katholische erwiesen, dieser vertraute ihm drei Schiffe an, mit denen er gleich nach Haiti gehen sollte, um seinem Bruder die verlangten Lebensmittel zu überbringen. Auch brachte er ein sehr schmeichelhaftes Schreiben des Königs für den Christoph Columbus mit, worin jener bald mehr Schiffe nachzu- senden versprach, und alle getroffenen Einrichtungen guthieß. Dieser Freude bedurfte der brave Admiral auch wirklich bei den vielen Unannehmlichkeiten, die seiner wieder warteten. Die Unzufrieden- heit der Spanier wurde immer größer. Der Eine klagte über schlechte Nahrung, der Andere über zu schwere Arbeit; ein Dritter konnte die fremde Luft nicht vertragen, und einem Vierten war die Strenge des Admirals nicht recht. Alle vereinigten sich in der Sehnsucht nach Spanien und in dem Hasse gegen Columbus. So menschenfreundlich dieser auch die Indianer behandelte, so un- menschlich verfuhren dagegen seine Spanier gegen die armen Men- schen. Einzelne Rotten streiften auf der Insel umher, und miß- handelten und beraubten die Eingebornen. Endlich riß diesen die Geduld. Sie ermordeten jeden Spanier, den sie allein trafen, und plötzlich erhielt Columbus kirren unerwarteten Besuch von Gua- canagari, der ihm insgeheim meldete, daß eine Menge Kaziken sich verschworen hatten, die Spanier gänzlich auszurotten. Er habe auch dazutreten sollen, habe es aber, aus Anhänglichkeit für die Spanier, durchaus verweigert. Schnell fuhr Columbus auf. Mit nur 200 Fußsoldaten, 20 Reitern und 20 großen Hunden ging er auf sie los, die in ungeheurer Menge — er schätzte sie auf 100,000 Mann — ihn erwarteten. So viele gegen so we- nige! Und doch hörten die Indianer kaum den ersten Knall der Flinten, als der ganze Schwarm mit lautem Geschrei davon lief. Hinter ihnen drein jagten die Reiter und die Hunde, und viele der Unglücklichen wurden niedergcritten oder zerfleischt. Ein schreck- liches Opfer, welches Columbus der Sicherheit seiner Handvoll Spanier schuldig zu seyn glaubte! Die Entronnenen verbreiteten überall hin Schrecken vor den gewaltigen Fremdlingen. Noch war aber der gefährlichste der Kaziken, der wllde Caonabo, unbe-
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