1827 -
Breslau
: Max
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Privatunterricht, Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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ren zu holen. Wallenstein gab ihm dazu seinen eignen Wagen;
aber wer nicht wiederkam, war Piccolomini. Er und Gallas
benachrichtigten darauf den Kaiser von der ganzen Verschwörung.
Dieser erschrak sehr, und befahl ihnen, den Verrather nebst
Trczka und Jllo gefangen zu nehmen, oder, wenn dies nicht
möglich sey, sie aus dem Wege zu raumen.
Wallenstein ahnte von dem Allen nichts, und ging recht
blind in sein Verderben. Erst nachdem sich ein Oberst nach
dem andern mit guter Manier von ihm fort machte, merkte er,
daß sein Plan perrathen seyn möchte. Was sollte er thun?
Seni rieth ihm, noch jetzt zurückzutreten. „Sie haben," sprach
er, „400,000 Ducaten im Koffer. Nehmen Sie diese, reisen
Sie nach Wien, sagen Sie dort, Sie hatten die Ofsi'ciere nur
prüfen wollen, und Sie waren gekommen, den Kaiser vor der
Untreue zu warnen. Mit den Ducaten werden Sie gewiß will-
kommen seyn." Wallenstein antwortete: „der Rath ist gut,
aber der Teufel traue!"— Bald sah er sich von allen Freunden
verlassen, bis auf Jllo, Trczka, den Grafen Kinsky, den
Rittmeister Neumann und einige Andere. In Pilsen hielt er
sich nicht mehr für sicher. Er beschloß also nach Eger zu
gehen. Hier war der Oberst Gordon Commandant, auf den
Wallenstein sich ganz verließ; auch lag es nahe an der sächsischen
Grenze, von wo er die Schweden erwartete. Am 24. Februar
1634 kamen die Verschwornen in Eger an; Wallenstein ahnte
nicht, daß er nicht wieder herauskommen würde. Die Truppen
blieben vor der Stadt. Einer der Obersten dieser Regimenter
war Buttler, ein Irländer, der es auf sich genommen hatte,
den Herzog zu fangen oder zu morden. Gleich nach dessen An-
kunft ging er zu dem Obcrstwachtmeister Leßlie, und entdeckte
ihm des Kaisers Befehl. Leßlie war zu Allem bereit; aber ob
sie sich Gordon entdecken sollten, darüber waren sie noch un-
schlüssig. Noch überlegten sie, —es war schon Abends um 11
Uhr, — da klopfte es an das Stadtthor. Es war ein kaiser-
licher Courier. Wallenstein ließ öffnen, und erbrach das Paket.
Es enthielt seine Aechtung. „Dies ist nun der Lohn meiner
Dienste," sprach er zu Leßlie; „aber weil jetzt jede Versöhnung
unmöglich ist, so darf ich keine Zeit verlieren, für meine Sicher-
heit zu sorgen." Und nun entdeckte er Leßlie, er wolle Eger