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1. Theil 3 - S. 400

1827 - Breslau : Max
400 von Neapel hatte einen englischen und russischen Heerhaufen in seinem Königreiche landen lassen, Grund genug, daß Napo- leon erklärte, Ferdinand habe aufgehört zu regieren. Joseph Bonaparte wurde mit einem französischen Heere hingeschickt, nahm schnell Neapel ein, der König mußte wieder nach Sicilien fliehen, und Joseph wurde von seinem Bruder zum Könige von Neapel ernannt. In Sicilien dagegen behauptete sich Ferdinand. Einen andern Bruder, Louis, einen guten, aber schwächlichen Mann, versorgte Napoleon in Holland. Die bisherige batavi- sche Republik mußte ihn sich bei Napoleon zum König ausbit- ten, und nun gab es also plötzlich ein Königreich Holland. Jetzt trat Napoleon mit einem neuen Plane hervor. Er stiftete am 1. August 1806 den Rheinbund, d. i. er erklärte, die kleinern deutschen Fürsten sollten eine Verbindung ausmachcn, deren Haupt er selbst seyn wollte, und käme es zu einem Kriege, so sollte Einer dem Andern beistehen. Dadurch wurde also das deutsche Reich aufgehoben; die Verbindung, die früherhin zwi- schen dem deutschen Kaiser und den Fürsten gewesen war, hörte nun ganz auf, und der Name eines deutschen Kaisers hatte also keinen Sinn mehr. Franz Ii. legte daher diesen Titel ab, erklärte sich zum Kaiser von Oestreich, und nannte sich in dieser Beziehung Franz I. 116. Krieg Preußens und Rußlands gegen Frankreich 1806. Eroberung Portugals 1807 und Spaniens 1808. Länger glaubte Preußen, das schwerbeleidigte, nicht schwei- gen zu dürfen. Napoleon hatte ihm bisher geschmeichelt, damit es nicht im vorigen Jahre mit Oestreich gemeinschaftliche Sache machen möchte, und jetzt behandelte er es ganz geringschätzig. Ein allgemeiner Unwille gegen ihn herrschte im ganzen preußi- schen Staate, und der König Friedrich Wilhelm kündigte den Krieg an. Aber das preußische Heer war nicht mehr §as unter Friedrich dem Großen. Die Soldaten hatten kein Vertrauen zu ihren Offt'cieren, und diese wieder nicht zu ihrem Feldherrn, dem alten Herzoge von Braunschweig; vielleicht waren auch manche Generale bereits mit französischem Gelbe bestochen. Gleich beim ersten Zusammentreffen bei Saalfeld wurde der talentvolle
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