1822 -
München
: Lentner
- Autor: ,
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Familie völlig zu verdrängen. Wirklich ward er ihm Jahre
48 vom Cäsar, den er in Alexandrien unterstützt hatte,
zum Procurator von Judäa ernannt; und sein zweyter
Sohn Her ödes, Befehlshaber in Galiläa, ward bald
so mächtig, daß er dem Hyrcan und dem Synedrium tro-
tzen konnte. Er behauptete sich auch unter den Stürmen,
die nach Cäsars Ermordung die Römische Welt erschüt-
terten, so mächtig auch die Gegenpartthey gegen den
Fremden, wie sie ihn nannten, war. Diese stellte jetzt,
statt des elenden Hyrcan's, den noch übrigen Sohn Ari-
stobul's, Antigon us, an ihre Spitze, und setzte ihn mit
Hülse der damals so mächtigen Parther auf den Thron
(39). Allein der nach Rom geflüchtete Herodes fand bey
den damaligen Triumvirn nicht nur eine günstige Aufnahme,
sondern ward sogar von ihnen zum Könige ernannt.
Zwey Jahre verflossen, bis sich Herodes mit Bey-
hülfe eines Römischen Heeres in den Besitz der Stadt
Jerusalem, und somit des ganzen Reiches gesetzt hatte.
Antigonus ward von dem Römsschen Feldherrn in Ketten
zum Antonius nach Antiochien gebracht. Dieser wollte
ihn für seinen Triumph aufbewahren; Herodes aber, der
sich, so lange jener lebte, auf dem Throne nicht sicher
sah, brachte es dahin, daß er getödtet ward. So endigte
sich die Negierung des Asmonäischen Stammes, nachdem
sie, von Zudas dem Machabäer an, 129 Jahre gedauert
hatte; und Herodes (der Große) gelangte ans den Jü-
dischen Thron (37). Den Anfang seiner Negierung machte
er damit, daß er Verschiedene aus dem Volke, welche
seiner Partey angehangen, zu den ersten Stellen erhob,
dagegen fünf und vierzig von der Partey des Antigonus
und alle Mitglieder des hohen Rathes, bis auf zwey,
hinrichten ließ. Diesen Schlachtopfern wurden bald dar-
auf beygezählt der durch Zugend, Schönheit und würde-
volles Betragen sich auszeichnende Bruder seiner Gemah-
lin», Aristobulus, der greise Bruder des Hingerichteten
Antigonus, Hyrcan, seine eigene Gemahlin» Mari am-