1822 -
München
: Lentner
- Autor: ,
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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entkommen konnte. Nunmehr war es entschieden, daß
der Krieg gegen die Römer fortdauere. Daher verließ
der bessere und klügere Theil der Juden Jerusalem, wie
man ein Schiff verlaßt, das zu sinken droht *).
Die Zurückgebliebenen sahen, daß sie bey der Fort-
setzung des Krieges planmäßiger und mit mehr Ueberle-
gung zu Werke gehen müßten. Sie wählten also einige
ihrer tapfersten Männer zu Befehlshabern in den ver-
schiedenen Provinzen. Iosephus, der Geschichtschreiber,
ward zum Verthcidiger Galiläas bestimmt; Iosephus,
Gorions Sohn, und Ananus der Hohepriester, wurden
die Befehlshaber zu Jerusalem, und Eleazar, das Haupt
der Aufrührer, bekam die Statthalterschaft Idumäa. Was
aber alle Anstalten unkräftig machen mußte, war die
herrschende Zwietracht der Parteyen, welche selbst ein-
ander zu unterdrücken suchten, statt daß sie alte Kräfte
gegen den gemeinschaftlichen Feind hätten vereinigen sol-
len, der jetzt mit großer Macht gegen sie auftrat.
Denn Kaiser Nero, welcher die Empörung der In-
den und das schlechte Verhalten des Cestius erfuhr, be-
fahl dem Feldherrn Vespasian mit einem starken Heere
nach Judäa zu gehen. Dieser zog nun in Syrien eine
große Macht zusammen, zu der auch Agrippa mit sei-
nen Hülfsvolkern stieß, und schickte seinen Sohn Titus
nach Aegypten, ihm noch zwey Legionen zuzuführen»
Die Juden, welche die Niederlage des Cestius stolz
gemacht hatte, wagten es unterdessen, Asealon anzu-
fallen, wurden aber mit Verlust von 10,000 Mann ab-
geschlagen, und verloren bey einem zweyten Angriffe
fast eben so viel.
*) Damahls war es wohl, daß auch die in Jerusalem befind-
lichen Christen, der Warnung Jesu eingedenk, sich nach
Pella jenseits des Jordans begaben, wo sie vor aller Ge-
-fahr des Krieges sicher waren.