1822 -
München
: Lentner
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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auf die Alemanen ln den Feldern von Zülpich (4q6)*
Hier ward hart widereinander gestritten. Als nun die
Schlacht verloren schien, und die Alemanen das Sieges»
geschrey erhoben, da fiel Chlodwig auf seine Kniee, bach
den Gott seiner frommen christlichen Gemahlinn Chlo-
ti lde um Sieg, und gelobte, an Ihn zu glauben, und
in Seinem Nahmen sich taufen zu lassen. Sogleich
wandte sich das Treffen; die Alemanen flohen, dieblü-
the ihrer Mannschaft fiel, es fiel ihr König, der Ueberr
reff balh um Gnade. An diesem Tage ging die Selbst-
ständigkeit Alemaniens verloren; es wurde, jedoch unter
selbstgewählten Herzogen und unter Fortbestand der alten
Gesetze und Gewohnheiten, eine Fränkische Provinz.
Noch im nähmlichen Jahre erhielt Chlodwig, seinem
Gelübde getreu, in Rheims von dem heiligen Bischöfe
Remigius die Taufe, mit ihm 3000 Franken, und in
kurzer Frist der größere Theil der Nation; er erhielt
hierauf, als der einzige katholische Fürst damaliger Zeit,
vom Papste den Titel des allerchristlichsten Kö-
nigs, einen Titel, dem er leider durch seine Handlungs-
weise sehr oft und sehr auffallend widersprach.
Nachdem die Alemanen unterworfen waren, und
das Fränkische Reich sich am Rhein hinauf bis in Schwa-
den erstreckte, und nachdem auch die Burg und er Tri-
but versprechen mußten: wandte Chlodwig seine Blicke
auf das Reich der Westgothen, welche den schönsten
Theil Frankreichs inne hatten. Im Jahre 607 brach er
gegen dasselbe auf. Alarich Ii. erwartete ihn mit seinen
Gothen bey Poitiers. Nicht weit von dieser Stadt kam
es zur Schlacht. Chlodwig rannte mit eigener Hand den
Alarich vom Pferde, verfolgte seinen Sieg bis Bordeaux,
wo er den Winter über blieb, nahm 5»8 den reichen kö-
niglichen Schatz zu Toulouse in Besitz, und ließ einen
seiner Söhne dort zurück, damit er die Wesigothen völlig
aus Gallien triebe. Er selber kehrte über Tours nach
Paris zurück. In jener Stadt erhielt er durch Gesandte
Wiedemann. mit«. Geschichte H. (£