1822 -
München
: Lentner
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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nators und zur Würde des Befehlshabers der Garde em-
porgeschwungen. Als Kaiser machte er sich durch seinen
—» wohl mit zu großer Härte gegen die Ketzer verbunde-
nen — Eifer für die katholische Lehre, und durch Wie-
dereinsetzung der vertriebenen Bischöfe, bey dem Volke
und der Geistlichkeit beliebt, und zeigte sich überhaupt
als einen rechtlichen und milden Regenten. Der Quästor
Proclus leitete die Geschäfte mit kluger Einsicht, das
Heer und die Finanzen wurden wieder in Ordnung ge-
bracht, und durch manche nützliche, aber geräuschlose,
und darum weniger gepriesene Verbesserung die glanzvol-
len Unternehmungen der folgenden Regierung vorbereitet.
Vielen Einsiuß erlangte bald I u st i n i a n, der Schwester-
Sohn des Kaisers; doch ernannte ihn Justin erst vier
Monathe vor seinem Tode zum Mitregenten und Nach-
folger.
Ju ftinianl., geboren (S. May482 oder » ».May
483) in dem Thracischen Dorfetauresion (seinvater
hieß Jstock— Sedativs, und seine Mutterbiglenitze— Vigi-
lanti«, so wie er selbst vor seiner Adoption durch Justin
Uprauda), besaß viele Kenntnisse, -war nicht ohne Ta-
lent und Kraft, wenn schon ohne eigentliche Größe des
Geistes und Characters, und hing dabey häusig von dem
Einflüsse seiner Umgebungen ab, nahmentlich seiner Ge-
mahlin« The odo ra, die er, nach Aufhebung des Ge-
setzes, das den Senatoren die Ehe mit Schauspielerinnen
vèrboth, noch vor seiner Thronbesteigung vom Theater
hinweg geheirathet hatte. Minder eigener Größe, als
den Talenten ausgezeichneter Männer, die er zu finden
das Glück hatte, und zu benützen wußte, verdankte daher
Justinian seinen Ruhm; und durch die Verdienste dersel-
den ist seine beynahe 3 yjährige Regierung (i.aug. 627 —
14. Nov. 564. ) die glänzendste und merkwürdigste in der
ganzen langen Byzantinerzeit geworden.
Vor allem genügte die Nahmen- Herrschaft über die
Abendlande dem Kaiser nicht; während im Oriente selbst