1822 -
München
: Lentner
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Nahmen Gottes ausmachten, habe zerfressen lassen, und
sie solches wahr befanden, hörte das Bündniß wieder auf.
Unterdessen vertheidigte Abu Taleb selbst die väterliche
Religion wider Muhammed. Ein Versuch, den dieser
machte, seine Lehre in der Stadt Al Tajef auszubreiten,
schlug ihm gänzlich fehl. Er litt außerdem manche Ver-
folgungen; man stellte ihm nach dem Leben, und es wurde
ihm vor Gericht auferlegt, seine göttliche Sendung durch
Wunder zu beweisen. Hier war es jedoch, wo er voll-
kommen siegte. Der Engel Gabriel erschien ihm, und
stärkte ihn; Muhammed ließ nunmehr vor den Augen
von ganz Mecca eine dicke Finsterniß entstehen, sodann
den Mond zum Vorschein kommen, der sich vor chm
neigte, ihn mit vernehmlicher Stimme den Gesandten
Gottes nannte, darauf mehrmals durch seine Kleider
schlüpfte, und sich endlich in zwey Theile spaltete, die
am Himmel vereinigt wurden.
Die heftigsten seiner Gegner erklärten zwar dieses
Alles für Zauberey; aber der oberste Richter und gegen
fünfhundert Meccaner erkannten ihn jetzt für einen gött-
lichen Lehrer. .Auch zwölf Einwohner von Jatsreb nah-
men seine Religion an, und bald kamen noch mehrere
aus dieser Stadt hinzu.
Um diese Zeit stärkte Muhammed den Glauben seiner
Anhänger noch durch die Nachricht von der Reise, welche
er in Einer Nacht von Mecca nach Jerusalem, und aus
dieser Stadt in den Himmel wollte gethan haben.
Die Muhammcdauischen Lehrer stritten zwar darüber,
ob er dieselbe körperlich vorgenommen habe, oder ob es
nur ein nächtlicher Traum gewesen sey? Allein, obgleich
selbst seine zweyte Ehefrau das Letztere behauptete, so
waren doch die Meisten für das Erstere. Folgendes ist
die Geschichte dieser Reise.
. Der Engel Gabriel, in einem von Perlen
und Goldfäden durchflochtenen Kleide, einen Schild
auf seiner Stirne tragend, an welchem die Worte