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1. Theil 2, Abth. 3 - S. 23

1824 - München : Lentner
23 0o saß nun Carl durch seines Geistes und Armes Kraft im Zzsten Jahre seines Regiments, im 53sten sei- nes Alters auf dem Kaiserthrone. Franken, Lombarden, Spanier, Friesländer, Sachsen, Slaven, Bayern und Avaren huldigten und zinseten ihm als ihrem Herrn. Bon Ausfluß der Elbe bis zum goldführenden Ebro und zum Mittelländischen Meere, vom Abendländischen bis an die Naab und Theiß bis an die beschneyten Alpen hinab wehten seine Paniere. Und dieses mächtig große Land bannte er allein m dunklen Zeiten, unter rohen Völkern, mit Allgewalt. Vor allem knüpfte er in demselben das Vaud zwi- schen Weltlichen und Geistlichen immer enger. Schon unter den früheren Fränkischen Königen war die Geistlichkeit ein Bestandtheil in der Verfassung des Reiches; die Bischöfe nahmen gleich den Herzogen Antheil an den Staats- geschasten, und hatten Sitz und Stimme auf den Marz-- und Mayfeldern*); Carl machte dieses zu einem Grund- gesetz des Staates, und erhob so den geistlichen Stand zu einem der Stände des Reichs. Die ständische Ver- fassung hatte nun schon zwey ihrer Hauptglieder, Adel und Geistlichkeit. Der Bürgerstand, als das dritte Glied, war noch nicht vorhanden; erst spätere Jahrhunderte brachten ihn zur Reife, und vollendeten damit die Stände-Verfas- sung. Aber für jene Zeit war es wichtig, daß der fast zu mächtig gewordene Lehens - Adel an dem geistlichen Stande ein Gegengewicht erhielt, welcher gleichsam der Bewahrer der christlichen .Cultur durch ganz Europa seyn mußte, und eben dadurch auch Europa zu einem Gan- zen verband. — Zn Hinsicht auf die Reichsverwaltung schrankte Carl die Macht der großen Herzoge ein; man- *) König Pipi'n hatte im Jahre 755 daö wegen rauher Jahreszeit unbequeme Märzfeld in daö Mayfeld umge- wandelt.
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