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1. Theil 2, Abth. 3 - S. 64

1824 - München : Lentner
unbegründet. Er war von der klugen Gisela früh ange- halten worden, seinen Geist anszubilden, besonders durch Le- sen von Büchern, welches damahls sehr selten war. Kein Kaiser hat kräftiger, wie er, die Kaiserwürde in Italien, Deutschland und den angrenzenden Landern aufrecht er- halten, und gewaltiger in allen Grenzen seines weiten Reiches geherrscht; nur daß das Licht in Heinrichs Ne- gierung manchmahl von dem Schatten einer die Formen des Herkommens und des Gesetzes überschreitenden eigen- mächtigen Willkühr verdunkelt ward. So besetzte er die -mächtigen Deutschen Herzogthümer nach eigenem Willen bald mit verdienten Großen des Reiches, bald mit Glie- dern seiner eigenen Familie. In dem rheinischen Franken ließ er die herzogliche Würde ganz unbesetzt, und schlug die Einkünfte derselben zur königlichen Kammer. Das Herzoglhum Kärnthen ließ er acht Jahre erledigt. Schwa- den, das er selbst von seinem Vater überkommen hatte, erhielt erst sechs Jahre nach seinem Regierungsantritte einen neuen Herzog. In Baiern mußte ein ernannter Herzog dem andern, und der Pfalzgraf Konrad dem ei- genen Sohne des Kaisers weichen, nach dessen Tode er es seiner Gemahlinn gleichsam als Allodium überließ, das erste Beyspiel dieser Art bey der Deutschen Nation. Lo- thringen theilte er ston neuem in zwey Herzogthümer, die er einzeln vergab. Nothwendig erregte er dadurch die Unzufriedenheit der Großen in Deutschland. — Desto mehr ward es ihm zum Ruhme angerechnet, daß er die wilden Ungarn, die noch vor hundert Jahren der Schre- cken Deutschlands waren, so demüthigte, daß ihni der Ungarische Adel sammt dem Könige den Eid der Treue leistete (1045). Zwar war dieß keine dauerhafte Unter- werfung (schon 1062 endigte sie); allein daß es einmahl geschehen, war schon ein Ruhm. — Nach diesem wendete sich Heinrich nach Italien, um die Unordnungen in Nom zu schlichten. Es waren nähmlich dort drey Päpste auf einmahl, Benedikt Ix., Sylvester Iii. und Gregor Vi.
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