1824 -
Herborn
: Krieger
- Autor: Schmitthenner, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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uns Indessen, auf die Scheiteifläche Hochasiens
hin, deutet uns leise an, daß dort die Wiege
der Menschheit gewesen, und verschwindet dann
in tiefdunkle, heilige Nacht. Dort ist das wun,
dersame Meru der Indier, nach ihrer Sage die
Mitte der Welt, der Goldberg, an dem die Stu,
fen des Paradieses liegen, in Wahrheit das Herz
Asiens, wannen die Ströme dieses Erdthetis wie
belebende Adern pulsiren, von wo zu jeder Zeit
jugendlich frische Völker nach allen Winden des
Himmels hervorgegangen sind. Dorthin ist der
Ursitz unserer Altvordern zu verlegen.
Daß die Völkerschaft der Kelten keinen all-
gemeinen Sraar ausmachre, sondern in viele ein,
zele unabhängige Volkschaften zerfiel, ist wol
sicher; über das Verhälrntß dieser Stämme zu
einander fehlen uns aber bestimmte Nachrichten.
Nur soviel läßt sich mit Sicherheit annehmen,
daß die Bewohner des nördlichen und Mittlern
Leutschlands, die in der Sprache der Römer
Germanen heißen, sehr früh von den Gal-
liern oder übrigen Kelten sich durch Sprache
und Sitte aussonderren. In eigner Sprache
fehlte dem Volke ein Eigenname; sie setzten sich
nur später als Deutsche (zum Volk gehörige,
Theodisct, von Theod das Volk) dem Auslän-
der, vornehmlich den übrtgenkelten, Walen,
entgegen, woher noch jetzt der Gegensatz von
Deutsch und Wälsch.
§. 2.
Aelteste Wanderzüge der Teutschen.
Einzele Andeutungen der Griechen und Rö-
mer belehren uns, daß schon in früher Zeit viel-
fältige Wanderungen der teutschen Völker Statt
gehabt haben. Merkwürdig find unter diesen